Spieltag 03./04.11.2018
HSG geht dem Meister gewaltig auf die Nerven
Rheinlandliga: Bad Ems/Bannberscheid stark – Irmenachs Trainer tritt zurück
Von unserem Mitarbeiter Peter Armitter
Bad Ems. Das wohl Wichtigste neben dem nackten Endergebnis vorweg: Im Meisterschaftsspiel der Handball-Rheinlandliga bezwang vor 100 Zuschauern in der Sporthalle Silberau die HSG Bad Ems/Bannberscheid den Verbandsmeister der Vorsaison, die HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch, hoch mit 27:18 (11:11). Nach diesem Debakel in der Kurstadt an der Lahn muss sich Spielgemeinschaft aus dem Hunsrück nach einem neuen Trainer umsehen. Unmittelbar nach Spielende teilte Meistermacher Mirza Cehajic seinen Entschluss dem Team in der Kabine mit und wandte sich dann über unsere Zeitung an die Öffentlichkeit. „Diese klare Niederlage ist eine Blamage“, sagte Cehajic. „In mir hat sich der Eindruck verfestigt, dass ich die Mannschaft nicht mehr erreiche. Und daher sehe ich den Zeitpunkt als gekommen an, dass ich mein Traineramt niederlege und damit die Tür für neue Wege öffne. Wir haben zusammen schöne Ziele erreicht, aber uns heute bis auf die Knochen blamiert. Da muss sich etwas ändern, und ich mache den Anfang.“
Was den Trainer zu diesem radikal anmutenden Schritt bewegt hat, spielte sich vornehmlich nach der Pause ab. In der ersten Halbzeit boten beide Teams keine handballerischen Leckerbissen an. Die Partie lebte von Einzelaktionen, vorschnellen Abschlüssen und Fehlpässen. Handball wurde zumeist gearbeitet, zu selten gespielt. Gut zehn Minuten brauchten beide Mannschaften, um vier Tore zum 2:2 zu erzielten. Was jedoch nicht nur an starken Abwehrreihen lag, sondern auch an einer hohen Fehlerquote. Nach besagten zehn Minuten wurde die Torausbeute besser, aber das Spiel blieb auf übersichtlichem Niveau.
Als nach 16 Minuten Thorsten Schaust verletzt seinen Platz im Kasten der Gastgeber räumen musste, schlug die Stunde des Alexander Klapthor. Nach 11:11 zur Pause ließen die Gastgeber die Hunsrücker auflaufen und rührten in der Abwehr Beton an – mit Klapthor an der Mischmaschine. Nach fünf Minuten waren mit dem 16:11 die Weichen für die HSG Bad Ems vorzeitig auf Erfolg gestellt. Die Gastgeber hatten nun auf jede Frage der Gäste eine passende Antwort und bauten den Vorsprung bis zur Schlusssirene kontinuierlich zum 27:18 aus. Auch weil der Torwart besonders über die Außenpositionen nichts mehr zuließ und sich zum 25:15 (53.) sogar selbst in die Torschützenliste einschrieb.
Kein Wunder, dass HSG-Übungsleiter Hanjo Neeb strahlte: „Gearbeitet haben wir 60 Minuten, gespielt 30 Minuten nach der Pause. Mit der Arbeit wollten wir dem amtierenden Meister so richtig auf die Nerven gehen. Das ist uns super gelungen. Wir haben dem starken Rückraum der Gäste kaum Wurfgelegenheiten gelassen, und die Außen hat Alexander kontrolliert. Da haben sich die Hunsrücker vielfach die Zähne ausgebissen und die Köpfe hängen lassen. Darauf haben wir spekuliert und uns das wiedergeholt, was wir bei der Niederlage zuletzt in Schweich liegen gelassen haben. Das heute war jedoch ungleich schwieriger, aber wir haben heute und unter der Woche alles richtig gemacht.“
HSG Bad Ems/B'berscheid - HSG Irmenach-Kl.-H. 27:18 (11:11)
Bad Ems/Bannberscheid: Klapthor (1), T. Schaust - Maximilian Baldus /2/1), Berges (5), Heß (9), Hering (2), Oster, Orth (2/1), Boinski (3), Schmitz (3).
Irmenach-Kleinich-Horbruch: Everding, Schug, Luth – Ströher, Koch /3/1), Ihmer, B. Klei (6), Bach, Stürmer (1), Mulliqi (1), Schneider (1), K. Schell (4), Ch. Klei (1), M. Schell (1).
Schiedsrichter: Günter Fabius (TV Bassenheim).
Zuschauer: 100. - Siebenmeter: 4/2: 2/1 - Zeitstrafen: 2:3.
Spielfilm: 2:2, 4:4, 6:8, 8:8, 11:11 – 16:11, 19:13, 21:15, 25:15, 25:17, 27:18.
Nächste Aufgabe für die HSG: am Sonntag, 18. November, 17 Uhr, in Wirges gegen HSG Römerwall.
RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 5. November 2018
Klutes Team lässt zu viele Hochkaräter liegen
Verbandsliga Ost: HSG Bad Ems/Bannberscheid II unterliegt Güls – Nötige Kaltschnäuzigkeit und Ruhe fehlen
Bad Ems. Ihre zweite Heimniederlage der Saison musste die HSG Bad Ems/Bannberscheid II am frühen Samstagabend in der Bad Emser Silberauhalle quittieren. In der Verbandsliga Ost setzte es gegen den zuvor auswärts viermal hintereinander leer ausgegangenen TV Güls ein 24:28 (12:14).
HSG-Trainer Andreas Klute hatte hinterher die mangelnde Konsequenz im Abschluss bei seinen Schützlingen als Hauptgrund für den Verlust ausgemacht. „Wir haben insgesamt einfach zu viele Chancen ausgelassen. Entweder trafen wir das Tor nicht oder sind am starken Gülser Torwart gescheitert“, monierte Klute fehlende Kaltschnäuzigkeit und Ruhe. „Das war am Ende spielentscheidend.“
Die Kombinierten aus Kurstadt und Westerwalddorf waren zwar einigermaßen in die Partie gekommen, lagen aber lediglich beim 1:0 und 6:5 in Führung. „Ansonsten sind wir immer einem Rückstand hinterhergelaufen“, berichtete Klute über den zwar emsigen, unter dem Strich betrachtet aber erfolglosen Versuch seiner Jungs, den Spieß umzudrehen. Die HSG-Reserve blieb zwar immer in Reichweite, doch der Ausgleich sollte trotz zahlreicher hochkarätiger Möglichkeiten nicht mehr gelingen, sodass die Moselaner den stets knappen Vorsprung nicht nur über die Zeit retteten, sondern ihn am Ende noch auf vier Treffer ausbauten.Stefan Nink
HSG Bad Ems/Bannberscheid II: Noll, Liguori - Wolf (3), S. Heinz, Wohkittel (2), S. Berges (5/1), Hemmerich (5), A. Berges, Herz (1), Helbach /5/3), Lohmann (3).
Schiedsrichter: Günter Fabius (TV Bassenheim).
Siebenmeter: 6/4 : 5/4. - Zeitstrafen: 4:2.
Spielfilm: 1:0, 2:4, 6:5, 6:8, 9:12, 12:14 - 14:17, 16:17, 18:21, 21:22, 24:25, 24:28.
Zuschauer: 70.
Nächste Aufgabe für die HSG II: am Samstag, 19 Uhr, beim TuS Horchheim.
RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 5. November 2018
Sprung an Spitze verpasst
Handball-Landesliga: Auswärtsniederlage und Heimsieg
Neustadt/Bad Ems. In der Handball-Landesliga hat die Niederlage in Neustadt die HSG Westerwald die Tabellenführung gekostet. Die HSG Bad Ems/Bannberscheid III gewann hingegen ihr Heimspiel.
SF Neustadt/Wied – HSG Westerwald 32:27 (16:14). Nach dem geschenkten Sieg durch die kurzfristige Spielabsage des Tabellenführers aus Weibern und den dadurch gewonnenen zwei Punkten konnte die HSG Westerwald in Neustadt/Wied die Gunst der Stunde nicht nutzen.
Gleich in den ersten Spielminuten vergaben die Westerwälder Vereinten leichtfertig reihenweise frei herausgespielte Tormöglichkeiten. Die Gastgeber nutzten ihre Chancen konsequenter aus und gingen über 4:1 und 7:4 in Front. In der 13. Spielminute glich der erneut in sehr starker Form spielende Artjom Domme zum 7:7 aus.
Die Menke-Schützlinge schafften es allerdings nicht, die torgefährlichen Rückraumschützen Sebastian Zwick und Dirk Kittelmann in den Griff zu bekommen, die zudem immer wieder ihren Rechtsaußen Markus Pees freispielten und nach dem 10:10 nach 19 Spielminuten ständig in Führung blieben. Der HSG gelang es im weiteren Spielverlauf zweimal, einen Fünf- und Sechs-Tore-Rückstand auf zwei Tore zu verkürzen. Diese Aufholjagden wurden dann immer wieder durch teilweise unnötige und auch unglückliche Zeitstrafen auf HSG-Seite im Keim erstickt. Am Ende siegte Neustadt verdient mit 32:27 Toren.
Für die HSG Westerwald gilt es nun, am kommenden Samstag beim Tabellenvierten in Güls wieder an der Treffsicherheit im Angriff zu arbeiten, um den dritten Tabellenplatz zu festigen.
HSG Westerwald: Münz, Böhm - Vidojevic (10/4), Müller (2), Anders, Domme (8/2), Sonntag (3), Danihel, Trampert (1), Hofmann, Wengenroth, Metternich (3), Hengstermann.
HSG Bad Ems/Bannberscheid III - TV Güls II 28:24 (12:13). Mit wieder mal dünnem Kader ging es für die HSG-Dritte Bad Ems/Bannberscheid in die Partie gegen den TV Güls II. Daniel Braun und Christian Klapthor halfen kurzfristig aus. Es entwickelte sich von Beginn an ein enges Spiel, in dem die Hausherren von Paraden des glänzend aufgelegten Marco Krätz im Rücken einer griffigen 5-1-Abwehr profitierten. Im Angriff zeigten sich die Außen Alexander Lohmann und Daniel Braun torgefährlich, sodass die Gastgeber beim 3:2 (6.), 7:5 (15.) und 10:9 (24.) vorlegten. Güls ließ sich jedoch nicht abschütteln, nach 52 Minuten stand es 23:23.
In den letzten Minuten zeigten die Gastgeber dann einen großen Willen. Christian Hehl entschied die Begegnung schließlich mit seinem Tor zum 27:24 (59.), ehe erneut der sechsfache Torschütze Daniel Braun zum 28:24-Endstand in einem durchweg fairen, von Daniel Freese ohne Fehl und Tadel geleiteten Spiel, traf. „In der ersten Halbzeit hatten die Gäste Probleme mit unserer 5-1-Abwehr“, sagte HSG-Coach Dario Lehmler. „In der Schlussphase hatten wir auch das Quäntchen Glück auf unserer Seite, da die letzten Torwürfe allesamt zu Treffern führten, wo der starke Gülser Tormann in den vorherigen Minuten noch entscheidend die Finger an den Ball bekam.“
HSG Bad Ems/Bannberscheid III: Krätz, M. Berges – Lohmann (5), Wallroth (6/5), M. Hehl, Vogel (2), Steigerwald (2), Chr. Hehl (2), Braun (6), Chr. Klapthor (5/1).
Westerwälder Zeitung vom Mittwoch, 7. November 2018