Spieltag 08./09.2018

Florin Nicolae wird zum Albtraum der HSG

Handball-Rheinlandliga Bad Ems/Bannberscheid unterliegt Gösenroth

Von unserem Mitarbeiter René Weiss

Wirges. Das erste Ass im gegnerischen Rückraum hatten die Handballer der HSG Bad Ems/Bannberscheid nach einer Viertelstunde durch die Manndeckung ganz gut in den Griff bekommen, aber Oberliga-Absteiger SG Gösenroth/Laufersweiler hat in der zweiten Reihe eben mehr aufzubieten als Torjäger Heinrich Löwen. Florin Nicolae zum Beispiel. Der Rumäne, Champions-League-erfahren aus seiner Zeit in Schaffhausen, machte am Sonntagnachmittag in der frischsanierten Wirgeser Schulsporthalle deutlich, warum er früher in höheren Gefilden spielte. Neun Tore, sechs davon nach der Pause, schenkte er Alexander Klapthor ein und hatte damit erheblichen Anteil am verdienten 29:25 (15:13)-Auswärtssieg der Hunsrücker. Als Tim Schmitt, der Trainer Hanjo Neeb auf der Bank vertrat, Nicolae durch Frank Schaust in Manndeckung nehmen ließ (42.), hofften die Gastgeber auf eine ähnliche Entwicklung wie im ersten Abschnitt nach der kurzen Leine gegen Löwen („Da kam ein Bruch in unser Spiel“, erkannte Gösenroths Trainer Jochen Tatsch), aber dieser Wunsch ging nicht in Erfüllung.

Nun machte sich nämlich der zweite Grund für die Niederlage der Kurstädter und Westerwälder immer deutlicher bemerkbar: die Chancenverwertung. Vor allem von den Außenpositionen scheiterten sie immer wieder an Jan Schneider, der ab der 40. Minute eine deutliche Schippe drauflegte, und das Torhüterduell gegen Klapthor und Thorsten Schaust deutlich für sich entschied. Auch wenn Siebenmeter-Töter Schaust drei Strafwürfe entschärfte. „Wir haben zu viele Fahrkarten geschossen. Uns fehlt noch die Abgeklärtheit vor dem Tor. Vor allem, wenn der Gegner mit einer 5:1-Abwehr verteidigt“, haderte Schmitt. Das tat der letztjährige Oberligist mit Stefan Hermann, der die Kreise der HSG einengte. Die Hausherren kamen gegen diese Deckungsvariante zu selten ins Tempo. Drei-, viermal stiegen Florian Heß und Michael Schmitz unvermittelt hoch und lochten ein, doch insgesamt wählte man zu selten dieses Mittel. „Dabei hatten wir uns genau das vorgenommen“, verriet Schmitt. Die Schwierigkeiten im Positionsangriff machten deutlich, warum.

So lief die HSG nach frühem 5:10-Rückstand (15.) immer hinterher, verkürzte die Lücke zwar bis auf zwei Treffer, aber um nach dem Auftaktsieg in Trier die nächsten Zähler einzufahren, hätten gegen einen Rheinlandliga-Favoriten mehr Kleinigkeiten zusammenpassen müssen. Kleinigkeiten, die sich in 60 Minuten zu vier Toren Unterschied summierten. Ein trockener Schlagwurf von Nicolae hier, ein Bad Emser Fehlwurf da – so kam der verdiente Auswärtssieg zustande. So bewertete auch Jochen Tatsch das Resultat: „Es war ein zerfahrenes Spiel, vor allem nach der doppelten Manndeckung gegen unseren Rückraum, als es viele Eins-gegen-eins-Aktionen gab. Für uns zählen in einer Partie, die ich noch enger erwartet hätte, nur die Punkte. Wir wussten aber auch, dass wir konditionell fitter sind. Das hat sich in der Endphase bemerkbar gemacht.“

HSG Bad Ems/Bannberscheid - SG Gösenroth/L. 25:29 (13:15)

Bad Ems/Bannberscheid: Klapthor, T. Schaust - Baldus (6/4), F. Schaust (3), Berges, Junker, Hering (1), Oster (2), Orth (4/1), Manns (1), Schmitz (4), Heß (4).

Gösenroth/Laufersweiler: K. Schneider, J. Schneider - L. Schneider (2), Faust (2), Röhrig, Nicolae (9), C. Saam (1), F. Saam (2), Conrath (2), Reuter (5/2), Löwen (5/1), Hermann (1).

Schiedsrichter: Horst Häring / Volker Knopp (Bassenheim / Vallendar).
Zuschauer: 100. - Siebenmeter: 6/5:6/3. - Zeitstrafen: 5:3.
Besonderheit: Disqualifikation gegen Gösenroths Stefan Hermann (52., Tätlichkeit).
Spielfilm: 0:1, 3:2, 4:8, 5:10, 11:13, 13:15 - 16:18, 19:21, 20:25, 23:28, 25:29.

Nächste Aufgabe für die HSG: am Samstag, 22. September, 17.30 Uhr, bei der HSV Rhein-Nette.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 10. September 2018


Reserve nimmt Punkt mit

Handball-Verbandsliga 24:24 zwischen Vallendar II und HSG Bad Ems II

Vallendar. „Wir sind fast ständig einem Rückstand hinterhergelaufen. Daher war es ein Punktgewinn für uns.“ Andreas Klute, Trainer der HSG Bad Ems/Bannberscheid II, war froh, das beim 24:24 (10:14) seiner Mannschaft im Verbandsligaspiel beim HV Vallendar II wenigstens ein Unentschieden herausgesprungen war. Restlos zufrieden zeigte sich der Kemmenauer aber nicht. „Es war nicht gut, sondern viel Stückwerk und wenig Zusammenspiel. Bei uns fehlten die nötigen Bewegungsmuster und das Auge für die jeweilige Situation. Zudem sind wir mit der offensiven Deckung der Vallendarer nicht zurechtgekommen.“

So lag der Gastgeber – abgesehen vom 1:2 und 2:3 in der Anfangsphase – fast durchgehend vorne. Dass es dennoch ein Unentschieden in der Endabrechnung wurde, lag zum einen am gut aufgelegten Keeper Luca Liguori. „Er hat ein paar freie weggenommen und uns damit im Spiel gehalten“, lobte Klute den talentierten jungen Schnapper. Und die beiden „alten Hasen“ Udo Helbach und Marcel Driesch trugen mit all ihrer Routine dazu bei, dass es zum Saisonauftakt doch noch Zählbares für die HSG-Reserve am Mallendarer Berg gab. Die Gäste kämpften sich trotz diverser Rückschläge sukzessive heran, hatten aber erst beim 22:22 erstmals wieder Gleichstand hergestellt (54.). Stefan Nink

HSG Bad Ems/Bannberscheid II: Noll, Liguori - Wolf (3), Lohmann (2), Boinski (1), J. Berges (1), Hemmerich, A. Berges, S. Berges (6), Herz (1), Heinz (1), Driesch (2), Helbach (7).

Schiedsrichter: Harald Kohlhaas / Michael Palme.
Siebenmeter: 8/6:5/5. - Zeitstrafen: 3:3.
Spielfilm: 1:0, 2:3, 5:3, 9:5, 11:7, 14:10 - 16:12, 18:14, 19:17, 21:18, 22:22, 24:24.

Nächste Aufgabe für die HSG: am Sonntag, 17 Uhr, in Wirges gegen HSG Sinzig/Remagen/Ahrweiler.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 10. September 2018

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