Vorschau Saison 2015/16

HSG: Proporz- und Lagerdenken ist verpönt

Handball TV Bad Ems und TuS Bannberscheid bündeln die Kräfte – Trainerduo Hansi Schmidt/Marcel Driesch optimistisch

Von unserem Redakteur Stefan Nink

Bad Ems/Bannberscheid. Gemeinsam stark sein – diesem frommen Wunsch folgend haben die Handballer des Turnvereins Bad Ems und des TuS Bannberscheid im späten Frühjahr ihre Kräfte gebündelt und wollen gemeinsam wieder an bessere Tage anknüpfen, nachdem der TVBE zuletzt zweimal nur um Haaresbreite am Abstieg aus der Rheinlandliga vorbeigeschrammt war und der TuS die Rückkehr in die höchste Verbandsklasse wieder einmal verpasst hatte. Nun gehen die Kombi-nierten, die zuletzt in unschöner Regelmäßigkeit ihre stärksten Kräfte an andere Vereine abgeben mussten und hier wie dort Routiniers das Trikot auszogen, die Herausforderungen gemeinsam an. Für die Rheinland- und die Verbandsliga sollen schlagkräftige Formationen auf die Beine gestellt werden, während das Landesliga-Team nur aus Bad Emsern und die Bezirksliga-Mannschaft ausschließlich aus Bannberscheidern besteht.

In der Vorbereitung wurden die Grundlagen für eine positive Saison geschaffen, an deren Ende der sichere Verbleib in der Rheinlandliga stehen soll. Trainer Hansi Schmidt, im Vorjahr noch Coach der Bannberscheider, ist mit seinem Bad Emser Assistenten Marcel Driesch guter Dinge, dass die Ziele mit Tempohandball aus einer stabilen Abwehr, schneller Mitte sowie erster und zweiter Welle verwirklicht werden können. „Die Jungs haben genug Selbstbewusstsein und Können, um in dieser Klasse jedem Gegner Paroli zu bieten. Dabei zählt nicht, wer aus Bad Ems und wer aus Bannberscheid kommt. Wir werden alle an einem Strang ziehen“, will Schmidt etwa von Proporz- oder Lagerdenken nichts hören und wissen und unterstreicht klipp und klar: „Nur die Leistung zählt. Ich erwarte 60 Minuten lang die richtige Einstellung und die nötige Disziplin, denn die Spiele werden immer hinten raus gewonnen. Wer die wenigsten Fehler macht, der gewinnt. Wir sind aber gerüstet und auf allen Positionen doppelt stark besetzt.“

Wie weit das neu zusammengestellte Team, das mit Tim Cziesla (TV Moselweiß) und dem Bannberscheider Rückkehrer Mathias Baldus (zuletzt berufsbedingt im pfälzischen Göllheim aktiv) auch zwei externe Neuzugänge in seinen Reihen begrüßt, derzeit schon zusammengewachsen ist, kann es am Sonntag im Rheinlandpokalspiel beim Klassenkonkurrenten HSG Irmenach-Kleinich-Horbruch zeigen. Schmidt zählt den Ex-Regionalligisten aus dem Hunsrück mit Bendorf, Bitburg und Urmitz zum engsten Kreis der Titelfavoriten. Da mit dem TV Bassenheim und der SG Gösenroth/Laufersweiler zwei starke Aufsteiger ins rheinländische Oberhaus gestoßen sind, stuft das HSG-Trainerduo das Niveau der Rheinlandliga in der kommenden Saison wesentlich höher ein als zuletzt. Immerhin steht nach dem Rückzug der HSG Wittlich der erste Absteiger bereits vor dem ersten Anwurf fest. Allerdings steigt der Rheinlandmeister nicht mehr direkt in die Oberliga RPS auf, sondern muss sich in einer Aufstiegsrunde mit den Meistern der Pfalz, Rheinhessens und dem Saarland im Kampf um zwei Oberliga-Tickets messen. So könnten auch drei Mannschaften am Saisonende in die Verbandsligen runter müssen, falls ein Rheinlandvertreter aus der Oberliga absteigt.

Die Heimspiele der Ersten und Zweiten Mannschaft werden paritätisch in der Bad Emser Silber-auhalle und der Sporthalle der Theodor-Heuss-Schule in Wirges ausgetragen.

Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Donnerstag, 3. September 2015


Beide
Vereine profitieren

SG-Beschluss Einigung ging schnell vonstatten

Bannberscheid/Bad Ems. „Unsere Spieler haben nun die Chance, höherklassig zu spielen, und die Bad Emser können in der Rheinlandliga bleiben.“ Mit nur einem Satz fasst Bannberscheids Sportlicher Leiter Christian Schmidt zusammen, wie beide Vereine von der Spielgemeinschaft im Männerbereich profitieren.

Die Idee dazu hatten bereits im Februar und März Spieler des TuS Bannberscheid, die gleichzeitig Vorstandsmitglieder sind und schon damals absehen konnten, dass es für die Westerwälder alleine nicht leicht werden würde, weiterhin eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen. TuS-Trainer Hansi Schmidt brachte dann den Stein ins Rollen, als er bei einem Bad Emser Rheinlandligaspiel die Trainer und Spieler des TV nach der sportlichen Perspektive der Kur-städter für die Saison 2015/16 fragte. Diese erwogen zu diesem Zeitpunkt einen Rückzug aus der Rheinlandliga, weil erfahrene Spieler aufhören wollten, Schmidt rannte also quasi offene Türen ein.

Der Rest ging schnell vonstatten, nicht zuletzt wegen der Meldefrist am 31. Mai. Ende April nahmen Herbert Mäncher auf Bannberscheider und Klaus Ohnhäuser auf Bad Emser Seite die Gespräche auf. Zweimal trafen sich die Vereinsverantwortlichen in großer Runde, ruckzuck war die Sache in trockene Tücher gewickelt. Was die Entscheidung vereinfachte: Man kennt sich und hat beiderseits gute Erfahrungen miteinander gemacht, vor Jahren gab es bereits eine SG im Frauenbereich. Zudem sehen sich beide Vereine familiär strukturiert. Christoph Gerhards

Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Donnerstag, 3. September 2015

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