Spieltag 18./19.04.2015

Auch ein Verzicht steht im Raum

Rheinlandliga TV Bad Ems unterliegt nach guter Leistung der TS Bendorf mit 27:30

Bad Ems. Die Hallenuhr in der Silberauhalle hatte nicht mal fünf Minuten runtergezählt, da schwante dem Bad Emser Urgestein Klaus Ohnhäuser Böses. „Bendorf hat furios begonnen“, sagte der Sprecher des TVBE. „Sie haben uns förmlich überrannt.“ Nach dem schnellen 1:4-Rückstand berappelte sich der gastgebende Drittletzte der Handball-Rheinlandliga aber, stellte sich immer besser auf das Spiel der Turnerschaft Bendorf ein und war sogar nahe dran am Punktgewinn. Als auf der Hallenuhr dann aber auch die letzten Sekunden abgelaufen waren, stand der TV Bad Ems beim 27:30 (12:13) einmal mehr mit leeren Händen da. So bleibt die Mannschaft des Trainerduos Andreas Klute/Marcel Driesch mit weiterhin sechs mageren Pünktchen auf dem drittletzten Tabellenplatz kleben. Das würde – Stand jetzt – zwar reichen, ob es was gibt mit dem Verbleib in der höchsten Spielklasse des Handball-Verbandes Rheinland, ist aber fraglich. „Selbst wenn wir es schaffen sollten, müssen wir überlegen, ob es auch Sinn macht, in der Rheinlandliga zu bleiben“, sagte Ohnhäuser. „Wir haben momentan einfach nicht die Masse an Spielern, die man eigentlich braucht.“

Doch das ist noch Zukunft. Zur Gegenwart: Im Heimspiel gegen Bendorf bereiteten den Bad Emsern in den besagten fünf Minuten zu Beginn zwei Dinge Probleme: das von den Bendorfern angeschlagene Tempo und die Entschlossenheit der groß gewachsenen Rückraumschützen. „Wenn sie zum Abschluss kommen, hast du kaum eine Chance“, sagte Ohnhäuser. „Das musst du vorher unterbinden, sonst wird es schwer.“

Diese Aufgabe meisterten die Kurstädter mit fortschreitender Spieldauer immer besser. Zwar hielten die Gäste vom Rhein bis zur Pause einen knappen Vorsprung, entscheidend absetzen konnten sie sich zunächst aber nicht. Im Gegenteil: Angeführt vom an diesem Abend überragenden Frank Schaust, der aus elf Abschlüssen zehn Treffer machte und sich nur einmal dem Pfosten beugen musste, verkürzte Bad Ems Mitte des zweiten Durchgangs und machte aus einem 14:19 ein 24:24. „Da habe ich gedacht, dass sie es packen können“, sagte Ohnhäuser.

Doch statt das Ergebnis zu verwalten und mit Ruhe auf den richtigen Moment zu warten, agierten die jungen TVBE-Handballer in der Folge etwas zu voreilig und schlossen – wie so oft schon in dieser Runde – übereilt ab. Das lässt sich eine gefestigte Mannschaft wie Bendorf nicht nehmen: Mit drei Toren in Folge sorgten die Gäste wieder für klare Verhältnisse und hielten diesen Abstand bis zur Schlusssirene. „Die Leistung war trotzdem gut“, lobte Ohnhäuser, „und das, obwohl der Gegner auch besser war als die der vergangenen Wochen.“ Eine ähnliche Aufgabe erwartet die Bad Emser am kommenden Samstag: Dann gastiert mit der HSG Irmenach nach dem Tabellenfünften der Vierte des Tableaus in der Silberauhalle. Marco Rosbach

TV Bad Ems: Sorger, M. Berges – Braun (4), Schreiber (2), S. Berges, Enke (2), Balmert, Offermann (2), J. Berges, Junker (4), Schaust (10), Heinz (3/2), Hofmann, Boinski.

Schiedsrichter: Kruber/Nitsche (Bassenheim) - Zuschauer: 100.
Siebenmeter: 3/3:5/5. - Zeitstrafen: 1:3.
Spielfilm: 1:0, 1:4, 5:6, 6:9, 10:12, 12:13 – 14:19, 18:20, 21:23, 24:24, 24:27, 27:30.

Nächste Aufgabe für den TV Bad Ems: am Samstag, 19.30 Uhr, gegen die HSG Irmenach.

Nach der Pause zieht die Bad Emser Reserve davon

Landesliga TG Oberlahnstein unterliegt in Urmitz 19:30

Bad Ems/Lahnstein. Heimsieg für den TV Bad Ems II, klare Niederlage für die TG Oberlahnstein: So lautet die jüngste Bilanz der heimischen Landesligisten.

TV Bad Ems II - SSV Wissen 33:18 (14:7). Durch eine Verlegung kommt es zur kuriosen Konstellation, dass sich beide Teams binnen acht Tagen zweimal gegenüberstehen. Im Heimspiel ließen die Kurstädter nichts anbrennen. „Mal sehen, wie's dann nächste Woche in Wissen aussieht“, sagt TVBE-Sprecher Klaus Ohnhäuser. „Dann fehlen uns einige Spieler.“ In guter Besetzung und mit starken Torhütern beseitigte Bad Ems nach der Pause die letzten Zweifel am Sieg. Von 19:12 (40.) zog die Reserve auf 27:13 (49.) davon, damit war auch der letzte Widerstand gebrochen.

Bad Ems II: Noll, Utermark – Schneider (1), Wallroth (4), Driesch (5), Helbach (11/2), Wiedenmann (3/1), Schaarschmidt (3), Schäfer, Bilo (1), B. Heinz (1), Klute (4).

SV Urmitz II - TG Oberlahnstein 30:19 (14:12). Nach weitgehend starkem erstem Durchgang war der Faden für die Herbel-Sieben nach 28 Minuten komplett gerissen. „Anschließend ist nicht mehr viel bei uns zusammengelaufen“, bilanzierte Georg Herbel. Über 19:14 und 26:17 zog der SV davon. „Man hat gemerkt, dass wir während der vergangenen 14 Tage nicht viel trainiert haben.“

Oberlahnstein: F. Boinski, Grebel – Niel (1/1), Klaedtke (2), S. Herbel (5), Senking (5), Arndt, Heiner (5/1), Rohrbach, Zobel, M. Kimmel (1).ros, stn

Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Montag, 20. April 2015

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