1. Mannschaft testet gegen Holzheim

Am Ende wird's noch sehr deutlich für Holzheim

Von Stefan Nink

Handball: Der TuS behält im Kreisderby der beiden ranghöchsten Teams gegen ein Rumpfteam des TV Bad Ems mit 32:22 (14:8) die Oberhand

Diez. Die Klassen, in denen sie spielen, heißen zwar unterschiedlich, doch im Ligenspektrum sind die in verschiedenen Landesverbänden aktiven Handballer des TuS Holzheim und des TV Bad Ems auf Augenhöhe. In einem Test behielt der hessische Landesligist von der Burg Ardeck gegen den Rheinlandligisten zwar am Ende deutlich mit 32:22 (14:8) die Oberhand, doch überbewerten wollten die beiden Übungsleiter Andreas Klute (TVBE) und Dominik Jung (TuS) das nicht im Vordergrund der Betrachtungen stehende Resultat keineswegs. Denn zum einen trat der Gast aus der Kurstadt mit einem Mini-Aufgebot und ohne zahlreiche Stammkräfte an. Zudem steckte den Akteuren hüben wie drüben die intensiven Einheiten in den Knochen, die sich mit zunehmender Spieldauer mit unzähligen technischen Fehlern bemerkbar machte. Dass bis dato die Ballarbeit recht wenig im Mittelpunkt der Einheiten gestanden hatte, wurde ebenfalls deutlich.

Beim TuS, der am Morgen vor dem Anwurf noch trainiert hatte, stand Dominik Jung, nach dem Rückzug Christian Bittkaus nunmehr der alleinige Chef auf der Holzheimer Bank, zwar das Gros seines Kaders zur Verfügung, doch bei den Ardeckern müssen nach dem Weggang Paul Ohls und Philipp Würz sowohl in der Deckung als auch im Angriff teils neue Strukturen gefunden werden. Hier setzt Jung im Rückraum darauf, dass viel versprechende Talente wie Finn Langenau und Lukas Fischer die viel zitierten nächsten Schritte nach vorne machen und zu neuen Taktgebern und torgefährlichen Schützen für ihren TuS werden.

Einen guten Einstand bei den Rot-Schwarzen feierte Benjamin Krso auf Rechtsaußen, den es privat nach Limburg verschlagen hat und der mit seiner Oberliga- und Landesliga-Erfahrung eine Verstärkung sein dürfte.

Die Bad Emser, die sich nach der Begegnung mit der HSG Westerwald bereits einem zweiten Test unterzogen, hatten sich ob der Personalknappheit auch in ihrer eigenen Talentschmiede bedient und boten mit Louis Herbel und Oliver Noll zwei A-Jugendliche auf, die wertvolle Luft bei den „Großen“ schnupperten und ihre Fähigkeiten andeuteten. Zudem feierte der zuletzt zwei Jahre pausierende Kreisläufer Paul Junker ein ordentliches Comeback. Dass mit Kai Orth eine der tragenden Bad Emser Säulen zur Halbzeit schon Feierabend machte, um zu einer Hochzeit zu fahren, war ebenfalls ein Faktor dafür, dass die Holzheimer in der Schlussphase den Vorsprung in zweistellige Dimensionen schraubten.

Eventuell kommt es Anfang September kurz vor Beginn der Pflichtspiele in der Bad Emser Silberauhalle zu einer Neuauflage des Derbys der beiden höchstklassigsten Rhein-Lahn-Handballteams. Dann darf man gespannt sein, in welchem Ergebnis sich dann die Kräfteverhältnisse ausdrücken...

TuS Holzheim: B. Fischer – E. Ohl, Moos (2), Langenau (6/1), Wolfgram, Chodykin (4), L. Fischer (5), Giebenhain (2), Lazzaro (4), Waldforst (1), Schenk (1), Meffert (4), Krso (3).

TV Bad Ems: T. Schaust, Baldus (2/2), J. Berges (4), Herbel (1), Kind (1), Noll (1), Junker (2), Orth (2), Schmitz (5), Herz, Waldgenbach (4).

Schiedsrichter: Berkan Kocak (TG Schierstein).
Spielfilm: 5:1, 8:4, 10:7, 14:8 – 16:10, 20:16, 23:18, 26:19, 30:20, 32:22.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Dienstag, 02. August 2022

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