Spieltag 08./09.02.2020
Schwerdt entnervt seine alten Kumpels
Handball-Rheinlandliga: Bad Ems/Bannberscheid gewinnt erneut beim Titelkandidaten TV Bitburg
Bitburg. Wie schon im Vorjahr hat die HSG Bad Ems/Bannberscheid dem ambitionierten heimstarken TV Bitburg in dessen „Wohnzimmer“ übel mitgespielt. Beim überraschenden 30:29 (16:16)-Erfolg sorgten die Kombinierten aus der Kurstadt und dem Westerwald-Dorf in der Eifel abermals für ganz lange Gesichter und wahrscheinlich auch für das vorzeitige Ende der Bitburger Titelträume. Zudem gelang die Revanche für die bittere 23:33-Pleite im ersten Kräftemessen dieser Saison.
Egal, was die Bitburger in der Abwehr auch anstellten: Sie bekamen selten Zugriff auf den Rückraum der Schützlinge von Hanjo Neeb. Der hatte seine Deckungsspezialisten auf eine 6:0-Formation des früheren Oberligisten eingestellt. „Wir haben sie schön bespielt und sind konsequent auf ihre Schwachstellen drauf“, ging das Konzept des erfahrenen Übungsleiters voll auf. „Es ist uns gelungen, den Bitburger Innenblock auszuschalten und auch aus der Tiefe über Eins-gegen-Eins-Situationen zum Durchbruch zu kommen“, freute sich der Bad Marienberger darüber, dass es bei seiner Mannschaft wie am Schnürchen lief.
Besonders den für gewöhnlich nicht nur wurfgewaltigen, sondern in der Regel auch treffsicheren Florian Enders hielten Maximilian Baldus und Co. gekonnt in Schach und zwangen ihn zu Würfen, die insgesamt wenig Schaden anrichteten. Zugute kam den Gästen zudem, dass mit Dennis Schwerdt ein langjähriger Bitburger mittlerweile zwischen ihren Pfosten steht, der natürlich die Wurfbilder seiner ehemaligen Mitspieler verinnerlicht hat und daher haargenau weiß, in welche Ecke sie die harzige Kugel bevorzugt werfen. Schwerdt zog den Gastgebern mit tollen Paraden den Zahn. Diese waren zwischendurch derart entnervt, dass sie sich teils nicht mehr zum Abschluss aus der zweiten Reihe trauten.
Die HSG lag zunächst knapp in Führung. Bitburgs Umstellung auf eine offensivere 3:2:1-Abwehr streute vorübergehend etwas Sand ins Getriebe der Gäste. „Wir benötigten etwas Zeit, um uns darauf einzustellen. Doch dann haben wir viele Übergänge gespielt und die sich bietenden Räume besser genutzt“, so Neeb, der auch viel rotierte und seinen Spielern Zeit zum Durchschnaufen gewährte, was sich in der entscheidenden Phase auszahlte. „Handball ist ja oft 50 Minuten Geplänkel. Man muss in Schlagdistanz bleiben, um in der Schlussphase alle Chancen zu besitzen. Wir hatten am Ende auch physisch die besseren Karten.“
Auch vom zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand ließ sich das HSG-Ensemble nicht aus der Bahn werfen und aus der Ruhe bringen. „Uns sind deutlich weniger technische Fehler als in Urmitz oder Kleinich unterlaufen. Die Mannschaft hat die ausgegebene Marschroute konsequent befolgt. Das hat mir besonders gut gefallen“, freute sich Neeb diebisch über die taktische Disziplin und auch die tolle Stimmung unter seinen Jungs, die selbst auf der Bank jede gelungene Aktion in Abwehr und Angriff feierten wie einen Sieg. Stefan Nink
TV Bitburg - HSG Bad Ems/Bannberscheid 29:30 (16:16)
Bitburg: Reich, Otte – Engel (4), Guldenkirch (1), Walerius (3), Straub (3), Steinbach (2), Enders (5/1), Kaufmann (1), Rehm, Lauer (9/2), Crames, Nelles (1).
Bad Ems/Bannberscheid: Schwerdt, T. Schaust – M. Baldus (1), F. Schaust (1), J. Berges (1), Hering (1), Heinz (2/1), Reuter (1), A. Berges (2/1), Orth (5), Hrobarsch (1), Boinski (2), Schmitz (2), Herz (3).
Schiedsrichter: Siegfried Garbe/ Steffen (SK Prüm/TuS Daun).
Zuschauer: 150. - Zeitstrafen: 1:3 - Siebenmeter: 4/3:3/2
Spielfilm: 2:4 (9.), 6:8 (17.), 9:11 (20.), 11:13 (23.), 15:13 (27.), 16:16 (30.) – 19:16 (36.), 20:19 (41.), 22:22 (44.), 24:25 (50.), 26:28 (58.), 29:30 (60.).
Nächste Aufgabe für die HSG: am Sonntag, 1. März, 17 Uhr, in Wirges gegen die Turnerschaft Bendorf.
Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 10. Februar 2020
Reserve verliert zwar, zeigt aber viel Leidenschaft
Handball-Verbandsliga: HSG Bad Ems/Bannberscheid II muss TuS Horchheim nach 30:33 vorbeiziehen lassen
Koblenz. Die HSG Bad Ems/ Bannberscheid II hat zwar beim TuS Horchheim mit 30:33 (15:19) verloren und weist nach der dritten Niederlage hintereinander erstmals in der laufenden Runde der Handball-Verbandsliga ein negatives Punktekonto auf, insgesamt aber gab das Team um Spielertrainer Andreas Klute in der Sporthalle der Grundschule eine gute Figur ab.
„Hätten wir so auch gegen Sinzig gespielt, wären wir da nicht als Verlierer vom Platz gegangen“, attestierte der Kemmenauer seinen Schützlingen einen ordentlichen Auftritt mit viel Engagement und Leidenschaft. „Wir haben gut dagegengehalten und uns nicht abschütteln lassen, sonst kann man in Horchheim auch schon mal untergehen.“
Klute lobte vor allem Youngster Andreas Berges für seine Fortschritte auch im Rückraum und den persönlichen Aufstieg zum Leistungsträger des Teams.
Drei kleine Gegentorserien sorgten letztlich dafür, dass die zweite HSG-Welle den Heimweg von den Koblenzer Westerwaldhöhen mit leeren Händen antreten musste. Von 11:11 auf 11:14, von 15:14 auf 19:14 und von 25:22 auf 29:22 bauten die Horchheimer um den langjährigen Bannberscheider Christian Klapthor ihre Führung jeweils aus. Zwischendurch leisteten sich die Gäste dann immer mal wieder den Luxus, beste Torgelegenheiten ungenutzt verstreichen zu lassen. So war dann trotz allen Engagements nichts zu holen, und die Reserve musste den TuS in der Tabelle vorbeiziehen lassen.
Nun steht für Klute und Co. eine rund dreiwöchige Pause an. Wie es dann weitergeht, hängt nicht unbeträchtlich von der endgültigen Terminierung des Viertelfinalspiels im Rheinlandpokal-Wettbewerb gegen den Rheinlandligisten TV Bitburg ab. Klute: „Entweder spielen wir am 29. Februar oder am 7. März.“ Eventuell müsste also das für Sonntag, 1. März, 13 Uhr, in Wirges gegen HSV Rhein-Nette II verlegt werden. „Dies haben die Verantwortlichen der HSG nun noch final zu klären“, so Klute. stn
Bad Ems/Bannberscheid II: Noll, Kamp, M. Berges – Nils Hemmerich, S. Berges (4/1), Hehl, Niklas Hemmerich (4), A. Berges (9/1), Klute (4/2), Driesch, Helbach (7/1), Müller (2), Wallroth.
Schiedsrichter: Daniel Freese (Katzwinkel)
Zuschauer: 70. - Zeitstrafen: 4:6 - Siebenmeter: 3/2:7/5
Spielfilm: 4:4 (5.), 7:7 (10.), 11:9 (16.), 11:11 (17.) 14:11 (23.), 15:14 (27.), 19:16 (30.) – 21:18 (35.), 25:22 (42.), 29:22 (46.), 29:25 (50.), 33:28 (58.), 33:30 (60.).
Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 10. Februar 2020