Spieltag 19./20.10.2019

Willige HSG behält in Bendorf die Ruhe

Stefan Nink

Rheinlandliga: Bad Ems/Bannberscheid gewinnt mit 27:23 bei der unangenehm zu spielenden Turnerschaft

Bendorf. „Es war eine Willens- und Geduldssache. Ich bin froh, dass wir die klare Heimniederlage gegen Bitburg so gut weggesteckt haben.“ Hanjo Neeb, Trainer der HSG Bad Ems/Bannberscheid, konnte nach dem 27:23 (13:10)-Erfolg seines Teams bei der Turnerschaft Bendorf erst einmal tief durchatmen. „Ich hoffe, das wir nun in unseren Rhythmus finden, und dass uns dabei der Rückenwind des heutigen Sieges hilft.“

In hitziger Atmosphäre, in der die beiden Unparteiischen keinen souveränen Eindruck hinterließen, musste die HSG früh mit dem Handicap klarkommen, dass mit Michael Schmitz eine ihrer tragenden Säulen frühzeitig mit zwei fragwürdigen Zeitstrafen belastet war. Auf der Gegenseite drückten die beiden Herren im grünen Trikot besonders beim ungemein nicklig agierenden TS-Kreisläufer Ömer Acar mehrfach beide Augen zu und zogen sich den Unmut des Gäste-Anhangs zu. Acar nutzte die ihm gebotene lange Leine weidlich aus und blieb ein ständiger Unruheherd für die Deckung der Kombinierten, die sich nach anfänglichen Problemen besser auf das Bendorfer Spiel einstellte und nicht gerade einfach zu übertölpeln war. Einen sehr guten Abend hatte zudem HSG-Schlussmann Dennis Schwerdt erwischt, der mit seinen Paraden den Bendorfer Angreifern mehr und mehr den viel zitierten Zahn zog. Schwerdts von Max Baldus bestens organisierte Vorderleute machten der hoch motivierten Turnerschaft, die stärker auftrat, als es ihr mäßiger Tabellenplatz vermuten ließ, schwer.

So parierte Schwerdt in Unterzahl einen Strafwurf, wonach die HSG vor allem dank ihrer treffsicheren Außen Frank Schaust und Johannes Berges vermehrt zu hochkarätigen Chancen kam und beim 7:10 durch den sich wiederholt gut in Szene setzenden Ex-Oberlahnsteiner Maximilian Hrobarsch erstmals drei Tore Vorsprung herausgeworfen hatte. Dies nahm dem Kellerkind vom Rhein merklich den Wind aus den Segeln, die spielerisch reifer wirkende HSG drückte dem Geschehen mehr und mehr ihren eigenen Stempel auf.

Dennoch galt es auf der Hut zu bleiben. Beim von Max Baldus erzielten 14:20 schien bereits eine Vorentscheidung gefallen zu sein (42.), doch was sind schon sechs Tore im Handball? Technische Fehler, zuweilen überhastete Abschlüsse und zahlreiche Zeitstrafen verhinderten es, dass der Vorjahres-Dritte weiter an der Tordifferenz schraubte. So kamen die nie aufsteckenden Bendorfer bis auf 22:24 heran, der HSG drohte ein böses Ende (56.). Doch Maximilian Hrobarsch, Kai Orth und der starke Kreisläufer Sven Boinski machten mit drei blitzsauberen Toren binnen 80 Sekunden den Deckel drauf und wischten die Bitburg-Pleite endgültig beiseite.

TS Bendorf - HSG Bad Ems/Bannberscheid 23:27 (10:13)

Bendorf: Abel, Hemmerle, Kaltenbach - Becher (2), Schlicht (1), Issa (2), Litzmann (2), Acar (4), Hofmann (2), Schmitt (1), Stritzke (2), Majewski (7/2).

Bad Ems/Bannberscheid: Schwerdt – Baldus (4/1), F. Schaust (3), J. Berges (2), Heinz (1), Reuter (1), A. Berges, Orth (4), Hrobarsch (6), Boinski (5), Herz (1).

Schiedsrichter: Bernd Kötz / Wolfgang Mildenberger (HSG Kastellaun-Simmern / HSG Tiefenstein).
Zeitstrafen: 5:4 - Siebenmeter: 5/4 : 1/1 - Zuschauer: 150.
Spielfilm: 0:2, 4:6, 7:7, 7:10, 10:13 - 10:14, 13:16, 14:20, 18:23, 22:24, 22:27, 23:27.

Nächste Aufgabe für die HSG: am Samstag, 19.30 Uhr, in Bad Ems gegen HSG Eifel.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 21. Oktober 2019

 

Reserve ist vom Kopf her nicht da

Verbandsliga Ost: HSG Bad Ems/Bannberscheid II kassiert erste Saisonniederlage

Andernach. Als ob es Andreas Klute im Vorfeld schon geahnt hätte: Am 5. Spieltag der Verbandsliga Ost hat es die Reserve der HSG Bad Ems/Bannberscheid II erwischt. Die 23:28 (11:15)-Niederlage bei der zweiten Welle der HSV Rhein-Nette sorgte auf der bis dahin weißen Weste der Kombinierten aus Kurstadt und Westerwalddorf für die ersten unschönen Kleckse.

Ohne den beim Freitag-Training erheblich am Finger verletzten Udo Helbach – der Routinier wird aufgrund eines Risses der Strecksehne vermutlich bis zum Jahrsende ausfallen – und den an die erste Mannschaft abgegebenen Andreas Berges kamen die Gäste in der Halle der Geschwister-Scholl-Realschule in Andernach zwar passabel aus den Startlöchern, führten mit 3:2, doch in der Folge riss der Faden zusehends. „Wir hatten einfach alle einen schlechten Tag erwischt“, so Klute, dessen Sieben es vor allem in der Abwehr nach der notgedrungenen Umstellung an Routine fehlte. Zudem bekamen die Torleute kaum einmal eine Hand an den Ball, so dass die gegenüber den Vorjahren stark verbesserten und von Klute gelobten Vereinigten aus Andernach und Plaidt über 7:3 und 13:8 bis zur Pause bereits einen ansehnlichen 15:11-Vorsprung herausgeworfen hatten.

Die Gäste liefen somit permanent einem Rückstand hinterher und kamen nicht mehr entscheidend heran, zumal die Unzulänglichkeiten ständiger Begleiter ihrer Aktionen blieben und eine Aufholjagd somit unmöglich machten.

„Wir waren heute vom Kopf her einfach nicht da. Zudem sind uns beim Fangen des Balles, Prellen und Dribbeln zu viele technische Fehler unterlaufen, und wir haben zu viele Fahrkarten geworfen“, monierte der spielende Übungsleiter nach dem Schlusssignal, nahm es seinen Schützlingen aber auch nicht sonderlich krumm. „Es gibt eben solche Tage, an denen so gut wie nichts geht. Das muss man der Mannschaft zugestehen. Wir wollen am nächsten Samstag gegen Bassenheim die Möglichkeit nutzen, es wieder besser zu machen.“ Stefan Nink

HSV Rhein-Nette II - Bad Ems/Bannberscheid II 28:23 (15:11)

Rhein-Nette II: Bündgen, Dyong - Lehmler (5/1), Haferkorn (2), Klitschke (1), Kronenbürger (3), Windhäuser, Reith (3), Rumpf (4), Mehlem (1), Schulz (9/1.

Bad Ems/Bannberscheid II: Noll, Sorger – Nils Hemmerich, Hehl (1), Niklas Hemmerich (1), Wohkittel, Wolf (4), Lohmann (6), Klute (1), Driesch, A. Berges (9), Müller.

Schiedsrichter: Andreas Schneider.
Zeitstrafen: 2:3 - Siebenmeter: 2/2 : 3/2 - Zuschauer: 40.
Spielfilm: 2:3, 7:3, 10:8, 13:8, 15:11 - 17:11, 21:15, 23:18, 26:20, 28:23.

Nächste Aufgabe für die HSG: am Samstag, 17.30 Uhr, in Bad Ems gegen TV Bassenheim.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 21. Oktober 2019

Zurück