Spieltag 27./28.04.2019

Unangenehmer HSG fehlen in Schlussphase die Körner

Rheinlandliga: Bad Ems/Bannberscheid muss TV Bitburg beim 20:23 beide Punkte überlassen

Von unserem Redakteur Stefan Nink

Bad Ems. Eine rund zehnminütige Schwächeperiode hat die HSG Bad Ems/Bannberscheid gegen den unter unbedingtem Siegzwang stehenden Rheinlandliga-Spitzenreiter TV Bitburg mutmaßlich ein Erfolgserlebnis gekostet. Mit 17:15 lagen die sehr gut aufgelegten und eingestellten Kombinierten aus der Kurstadt und dem Westerwald-Dorf nach rund 42 Minuten in Führung, ehe knapp zehn Minuten lang eine gut herausgespielte Torchance nach der anderen nicht genutzt wurde und der Titelaspirant dies schamlos nutzte, um den Spieß vorentscheidend umzudrehen. Am Ende hatten die ausgeglichen gut besetzten Eifeler mit 23:20 (11:13) die Nase vorn und wurden von ihren zahlreich auf die Silberau mitgefahrenen Anhängern lautstark gefeiert. Applaus ihrer Fans hatten sich nach einem leidenschaftlich geführten Handballspiel aber auch die wackeren Gastgeber verdient, die möglicherweise mit einer quantitativ besser besetzten Bank wie schon im Hinspiel (25:24) zum Stolperstein für die Bitburger geworden wären.

„Uns haben in dieser Phase einfach die nötigen Körner gefehlt. Zudem fehlte uns die Durchschlagskraft aus dem Rückraum, die wir in der ersten Halbzeit noch hatten. Und mit sieben Toren in der zweiten Halbzeit kann man halt dieses Spiel auch nicht gewinnen“, analysierte der zudem mit den beiden Schiedsrichtern hadernde HSG-Trainer Hanjo Neeb kurz nach dem Abpfiff. „Da wurde zu überhastet abgeschlossen, die Zahl der technischen Fehler häufte sich bei uns, und so ging es leider dahin.“

In der Tat: Nachdem Maximilian Baldus in Unterzahl mit einer wahren Energieleistung per Gegenstoß auf 17:15 erhöht hatte, stotterte der Angriffsmotor der Gastgeber erheblich. In dieser Phase avancierte Bitburgs Keeper Henning Otte, der den künftigen HSGler Dennis Schwerdt nach bereits knappen 20 Minuten zwischen den Pfosten abgelöst hatte, mit einem halben Dutzend Paraden zum mitentscheiden-den Mann. Fabian Hering setzte in dieser Phase den Ball ebenso an den Pfosten wie Maximilian Baldus, Johannes Berges fand zudem gleich zweimal seinen Meister in Otte. Zudem landete ein gut gemeinter langer Abwurf Alexander Klapthors gegenüber im Aus.

„Wir haben in der zweiten Halbzeit generell besser verteidigt und hatten mit Otte einen starken Rückhalt“, freute sich Bitburgs junger Trainer Sven Lauer nach weitgehend schwieriger Partie über den im Titelrennen so eminent wichtigen Sieg seiner Jungs, die damit den Platz an der Sonne vor dem nicht minder ambitionierten und auf einen Bitburger Ausrutscher wartenden Mitkonkurrenten SG Gösenroth/Laufersweiler verteidigten. „Die Abwehrleistung und der starke Torwart haben am Ende den Ausschlag gegeben“, so Lauer, der mit seinen Jungs am kommenden Samstag mit einem Heimsieg gegen HSV Rhein-Nette die Rheinlandmeisterschaft und die damit verbundene Teilnahme an der Aufstiegsrunde perfekt machen kann.

Neeb , der sporadisch seinen Assistenten Tim Schmitt und den groß gewachsenen A-Jugendlichen Sebastian Herz aufs Feld schickte, ansonsten aber so gut wie über keine Wechselmöglichkeiten verfügte, probierte alles. Maximilian Baldus und Fabian Hering versuchten zwischenzeitlich als vorgezogene Störenfriede gegen den überragenden drittligaerfahrenen Florian Enders Sand ins Getriebe der Bitburger zu streuen. Doch in dieser Phase nahm dann mit Christopher Stelmach ein weiterer Routinier den Dirigentenstab in die Hand und lenkte gekonnt die Aktionen seiner Mannschaft, zudem tat sich der energisch in die entstandenen Lücken stoßende Halblinke Matthias Hertz als entschlossener Verwerter der TVB-Torchancen hervor.

So stand eine knappe Niederlage, die zwar ob des nackten Ergebnisses für Enttäuschung sorgte, aber bei Neeb überwog dennoch der Stolz über eine abermals starke Leistung seines Teams, das zeigte, dass der dritte Tabellenplatz nicht zufällig zu Buche schlägt. „Unsere Mannschaft hat wieder jederzeit an sich geglaubt und war für die eines Meisters würdigen Bitburger ein unangenehmer Gegner.“

HSG Bad Ems/Bannberscheid - TV Bitburg 20:23 (13:11)

Bad Ems/Bannberscheid: Klapthor, Schaust – Max Baldus (6/3), J. Berges (4), Schmitt, Hering (1), Oster (1), Orth (7), Herz, Schmitz (1).

Bitburg: Schwerdt, Otte – Engel, Hertz (7/1), Guldenkirch, Crames (1), Steinbach (2), Stelmach, Enders (4/3), Sonnen (3), Lauer (6), Walerius.

Schiedsrichter: Christian Schmidt/ Christian Weiß (SV Untermosel/GW Mendig).
Siebenmeter: 3/3:6/4. - Zeitstrafen: 3:2 - Zuschauer: 220.
Spielfilm: 1:0, 2:4, 7:5, 9:6, 10:9, 13:11 – 15:15, 17:15, 17:19, 18:21, 20:21, 20:23:

Nächste Aufgabe der HSG: am Samstag, 19.30 Uhr, in Prüm, bei der HSG Eifel.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 29. April 2019

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