Spieltag 28./29.10.2017

31:30 – Bad Ems/Bannberscheid setzt sich in der Spitzengruppe fest

Handball-Rheinlandliga Veit Waldgenbachs Team trotzt in der Mertesdorfer Ruwertalhalle dem immensen Verletzungspech und dem verpatzten Start in die Begegnung

Rhein-Lahn. Happy End im Krimi am späten Samstagabend: Die HSG Bad Ems/Bannberscheid hat mit dem 31:30 (16:17)-Auswärtssieg beim letztjährigen Vizemeister HSG Mertesdorf-Ruwertal in der Handball-Rheinlandliga eine weitere Duftmarke gesetzt und bleibt dem Spitzenreiter SV Urmitz auf den Fersen. Der Erfolg in der Fremde ist umso beachtlicher, wenn man die personelle Lage bei den Gästen von der Lahn und aus dem Westerwald in Betracht zieht. Ivan Trebotic verletzt, Felix Manns aus studienbedingten Gründen nicht dabei, Fabian Hering grippegeschwächt im Kader – und zu allem Überfluss verletzte sich bereits nach knapp zehn gespielten Minuten Abwehrchef Max Baldus. Doch das Team des Trainergespanns Veit Waldgenbach/Tim Schmitt steckte dies überragend weg. „Wir werden immer wieder kurzerhand vor neue Aufgaben gestellt und finden neue Lösungen. Ich bin sehr stolz auf alle, die auf dem Feld und im Kader standen. Wir haben uns als geschlossene, verschworene Gemeinschaft, als echtes Team präsentiert“, hatte Waldgenbach auch rund 24 Stunden nach dem Kraftakt allen Grund, die Seinen mit einer extra großen Portion Lob zu versehen.

Dabei fing die Partie in der Ruwertalhalle alles andere als planmäßig an. Die Gäste spielten zwar schon in dieser Phase genügend Möglichkeiten heraus, trafen aber nicht wie gewünscht. Das machte Mertesdorf wesentlich besser: Acht Angriffe ergaben acht Tore und die 8:3-Führung. Veit Waldgenbach reagierte und justierte seine Sieben bei einer Auszeit neu. In der Abwehr agierte sein Team nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Max Baldus mit einer 5:1-Formation. „Diese Variante hatten wir beim Matchplan eh' auf unserer Rechnung. Doch wir sind dabei halt nicht eingespielt, haben es aber trotzdem gut hinbekommen. Zudem sind auch unsere Torleute besser zurecht gekommen“, berichtete Waldgenbach über die Anfänge des Umschwungs.

Sukzessive kämpften sich Florian Heß und Co. heran und gingen beim 22:21 erstmals in Führung (39.). Bemerkenswert war neben dem enormen Kampfgeist gegen einen Kontrahenten, „gegen den es in den Zweikämpfen schon mal weh tut, wenn man in die Tiefe geht“ (O-Ton Waldgenbach), vor allem die Tatsache, dass Bad Ems/Bannberscheid in der vorentscheidenden Phase auch eine dreifache (!) Unterzahl nahezu schadlos überstand. Bei eigener 30:27-Führung wurde es zwar noch einmal ungemein eng, doch mit den Glück des Tüchtigen – unter anderem profitierten die Gäste von einer umstrittenen Entscheidung des im alleine leitenden Schiedsrichters – sowie Geschick und dem beschriebenen überragenden Team- und Kampfgeist konnten die begehrten Punkte von der Mosel entführt werden. Die Gastgeber, im Vorjahr als Aufsteiger auf Platz zwei gestürmt, müssen sich zunächst nach unten orientieren, während Waldgenbachs Jungs die Vorschusslorbeeren der Konkurrenz bestätigen. Stefan Nink

HSG Bad Ems/Bannberscheid: T. Schaust, Schenk - Maximilian Baldus (1/1), Martin Baldus, J. Berges (3), F. Schaust (3), S. Berges, Junker (4), Oster (2), Mathias Baldus (6/2), Boinski (3), Heß (9).

Schiedsrichter: Thorsten Plattner (HV Vallendar).
Zuschauer: 100. - Siebenmeter: 7/6 : 3/3. - Zeitstrafen: 2:5.
Spielfilm: 5:1, 8:3, 9:6, 12:9, 15:11, 16:14, 17:16 – 19:17, 19:19, 21:22, 25:28, 27:30, 29:30, 30:31.

Nächste Aufgabe für die HSG: am Sonntag, 12. November, 17 Uhr, in der Siershahner Overberghalle gegen den TV Moselweiß.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 30. Oktober 2017


HSG Westerwald klettert auf Platz zwei

Handball Bad Ems/Bannberscheid III gewinnt in Urmitz

Güls/Urmitz. In der Handball-Landesliga ist die HSG Westerwald durch einen Sieg in Güls auf den zweiten Platz geklettert. Auch die HSG Bad Ems/Bannberscheid war auswärts erfolgreich, sie setzte sich nach einem Pausenrückstand in Urmitz durch.

SV Urmitz II - HSG Bad Ems/Bannberscheid III 30:32 (16:14). Der Start verlief aus HSG-Sicht eher schleppend, nur mäßig kam man über die Zwischenstände 3:1 (4.) und 7:4 (11.) ins Spiel. Eine erste Zeitstrafe gegen die Gastgeber nutzte die Dritte dann, um sich nach und nach heranzukämpfen, und schließlich um zum 9:9 (18.) auszugleichen. In der Folge wurde von außen viel unnötige Hektik in die Partie gebracht, Urmitz II ging mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause. In der Defensive ließ die HSG die Gastgeber zu oft ungehindert passieren, einzig der stark aufgelegte Torhüter Matthias Berges, der neben einigen Hochkarätern auch zwei Strafwürfe entschärfte, zeigte eine bestechende Leistung. Nach Wiederanpfiff legte die Dritte dann einen regelrechten Blitzstart hin, drehte binnen fünf Minuten das Spiel und gab die Führung nicht mehr ab.

HSG Bad Ems/Bannberscheid III: Krätz, M. Berges - Steigerwald (3), Lehmler (4/1), M. Hehl (2), Hemmerich (1), Lohmann (2), Chr. Hehl, Scheid (4), Bader (7), Hering, Heinz (2), Wallroth (7/2).

Westerwälder Zeitung vom Donnerstag, 2. November 2017 (Auszug)

Zurück