Spieltag 09./10.09.2017

HSG deklassiert schwache Bassenheimer

Rheinlandliga Zum Einstand von Trainer Veit Waldgenbach steht ein lockerer 36:21-Sieg zu Buche

Von unserem Redakteur Stefan Nink

Bad Ems. Auftakt nach Maß für die Rheinlandliga-Handballer der HSG Bad Ems/Bannberscheid: Die Kombinierten deklassierten den TV Bassenheim in der Sporthalle Silberau mit 36:21 (16:10) und offenbarten im Schongang, dass dem personell umgekrempelten Kontrahenten eine superschwere Saison bevorsteht.

„Wir haben nur noch drei Spieler aus der vergangenen Saison dabei. Wir müssen erst mal mit unseren Leuten, die bisher zumeist in tieferen Klassen gespielt haben, athletisch und konditionell auf Stand kommen“, steht Matthias Lorenz, der in der vergangenen Runde noch als Torwart-Trainer bei der gastgebenden HSG fungierte, vor einem sportlichen Himmelfahrtskommando.

Allerdings hielt der Abstiegskandidat in der ersten Viertelstunde noch recht ordentlich mit, beim Stand von 6:5 bat der tags zuvor 46 Jahre alt gewordene HSG-Trainer Veit Waldgenbach seine Schützlinge zur ersten Zwischenbesprechung, die auch Wirkung zeigte. Fortan zogen die Kombinierten aus der Kurstadt und dem Westerwald-Dorf das Tempo merklich an und stürzten die überforderten Bassenheimer von einer Verlegenheit in die andere. Wie das Messer durch die warme Butter gingen die Schwarz-Roten durch die Defensive des TVB, die sich noch löchriger als ein Schweizer Käse präsentierte und froh sein konnte, dass mit Marco Feilen wenigstens ein ligatauglicher Schlussmann zwischen den Pfosten stand und noch Schlimmeres verhinderte. „Die HSG ist eben eingespielt, während wir uns erst mal finden müssen“, entschuldigte Lorenz die biedere Darbietung.

Vom 7:6 zogen die besonders in dieser Phase wie aufgedreht spielenden Einheimischen unwiderstehlich davon, die Vorentscheidung war bereits zur Hälfte des zu absolvierenden Pensums gefallen. In diesem Abschnitt wurden geduldig die freien Mitspieler gesucht, die Außen geschickt eingesetzt und vor allem mit enormem Tempo gespielt.

Dass Waldgenbach hinterher zwar mit dem nackten Resultat und der damit verbundenen Tabellenführung zufrieden, dennoch aber zurecht weit davon entfernt war, den leichten Sieg überzubewerten, verstand sich fast von selbst. Denn nachdem die Tordifferenz zwischen den ungleichen Kontrahenten schnell nach Wiederbeginn zweistellig geworden war, hielten zuvor selten gesehene Hektik und Unkonzentriertheiten Einzug, die sich die HSG gegen stärkere Kontrahenten nach Möglichkeit verkneifen sollte. Phasenweise sah es so aus als hätten die Kombinierten ein wenig Mitleid mit dem Gegner.

„Wir haben sehr viele Fehler gemacht, sind nicht mehr ruhig geblieben und haben im Angriff teilweise die Nerven verloren“, monierte Waldgenbach, der viele Dinge mit anscheuen musste, die ein Trainer nicht gerne sieht. Seinen jungen Keeper Marcel Schenk musste der HSG-Coach bereits kurz nach dessen Einwechslung wieder durch Thorsten Schaust ersetzen. Wegen einer bei einem gegnerischen Strafwurf zugezogenen Zerrung musste der Neuzugang vom HV Vallendar auf der Bank Platz nehmen und zuschauen.

„Am Ende ist das Ergebnis dann meiner Meinung nach doch ein bisschen zu hoch ausgefallen“, befand Matthias Lorenz, dem viel Herkules-Arbeit bevorsteht, um sein Team einigermaßen für die Anforderungen in der höchsten Verbandsklasse fit zu machen. In der in Bad Ems gezeigten Verfassung dürfte der Klassenverbleib für die Bassenheimer jedoch kaum möglich sein.

HSG Bad Ems/Bannberscheid - TV Bassenheim 36:21 (16:10)

Bad Ems/Bannberscheid: T. Schaust, Schenk - Maximilian Baldus (6/3), Martin Baldus (7), F. Schaust (1), Hering (1), J. Berges (2), Trebotic (4), Junker (2), Heß (2), Oster (3), Mathias Baldus (6), Boinski (2).

Bassenheim: Feilen, Weyer - Israel (2), Heringer (7/4), Stahl (1), Neideck (5), Buch (2), Bohlander (2), Ihrlich (1), Schmidt, Wehrend (1), Otto, Krechel.

Schiedsrichter: Christian Jones (HSG Irmenach) und Steffen Lang (TuS Daun).
Siebenmeter: 3/3:4/4 – Zeitstrafen: 3:7 – Zuschauer: 170.
Spielfilm: 4:1, 7:6, 13:6, 16:10 - 21:11, 27:14, 32:17, 36:21.

Nächste Aufgabe für die HSG Bad Ems/Bannberscheid: am Samstag, 19.30 Uhr, beim TV Welling.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 11. September 2017


Reserve überrascht Favoriten

Verbandsliga HSG II fährt mit 23:22 gegen den TV Arzheim die Punkte ein

Bad Ems. Ein Ausrufezeichen setzte die HSG Bad Ems/Bannberscheid II zum Auftakt der Runde in der Verbandsliga Ost mit dem 23:22 (9:11)-Heimsieg gegen den TV Arzheim. Der erste Durchgang war hüben wie drüben geprägt von vielen technischen Fehlern. Dabei präsentierte sich HSG-Schlussmann Caspar Sorger in prächtiger Verfassung. „Er hat uns da im Spiel gehalten“, berichtete Trainer Andreas Klute von mehreren entschärften Tempogegenstößen und einigen freien Wurfgelegenheiten.

Dennoch schienen der Reserve beim Stand von 11:16 die Felle davonzuschwimmen. „Wir sind dann aber aufgewacht, haben uns vor allem im Angriff besser bewegt und nicht mehr so statisch gespielt“, meinte Klute und lobte den Kampfgeist seines Teams, das auch geduldig die Angriffe vortrug. Arzheim wurde zusehends nervös und gab das Heft aus der Hand. Mit einem 9:2-Lauf drehte die HSG das Spiel und schaukelte am Ende den knappen Vorsprung geschickt über die Zeit. „Am ersten Spieltag ist es immer möglich, einen Favoriten auf dem falschen Fuß zu erwischen. Und diese Chance haben wir genutzt“, freuten sich Klute und Co. diebisch über die ersten beiden nicht einkalkulierten Saisonpunkte gegen einen seit Jahren eingespielten Gegner. Stefan Nink

HSG Bad Ems/Bannberscheid II: Noll, Sorger - Wolf (1), Heinz (4), S. Berges (5), Lehmler (3), Schmitz (6/5), Klute (2), Helbach (2).

Schiedsrichter: Christian Hilger (Kaisersesch).
Siebenmeter: 5/5:4/3. - Zeitstrafen: 6:4.
Spielfilm: 5:4, 8:10, 9:11 - 9:13, 11:16, 16:16, 16:18, 20:18, 23:20, 23:22.
Zuschauer: 90.

Nächste Aufgabe für die HSG II: am Samstag, 18 Uhr, bei der HSG Wittlich.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 11. September 2017

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