Saisonvorschau 2017/2018

Bad Ems/Bannberscheid strebt weitere Fortschritte an

Handball Der neue HSG-Trainer Veit Waldgenbach lobt sein Team – Auftakt gegen TV Bassenheim

Von unserem Redakteur Stefan Nink

Rhein-Lahn. „Wir sind in der Rheinlandliga sehr gut aufgehoben. Da gibt es für uns viele interessante Spiele gegen benachbarte Vereine wie beispielsweise Bendorf, Bassenheim, Urmitz und Moselweiß. Wir können uns gut vorstellen, uns mittelfristig im oberen Tabellendrittel zu etablieren.“ Herbert Mäncher, Vorsitzender des TuS Bannberscheid, machte bei einem Besuch in der Sportredaktion zusammen mit Klaus Ohnhäuser, dem langjährigen Macher der Handball-Abteilung des TV Bad Ems, deutlich, dass auch im dritten Jahr der intensiven Zusammenarbeit zwischen dem Verein aus dem kleinen Westerwald-Dorf und dem aus der Kurstadt an der Lahn an einem Strang in die gleiche Richtung gezogen wird. Platz für ebenso hochtrabende wie unrealistische Hirngespinste gibt es weder bei Mäncher noch bei Ohnhäuser. „Wir denken weiterhin perspektivisch und müssen zusehen, dass unsere HSG auch in fünf Jahren noch so gut funktioniert.“ Dazu gehört auch ein ordentlicher Unterbau mit zweiter und dritter Mannschaft in Verbands- und Landesliga, im Bereich der A-Jugend haben sich der TuS und der TV Bad Ems zu einer JSG zusammengefunden.

Schnell im Umfeld wohl gefühlt

Mit dem in Urbar wohnenden Polizeibeamten Veit Waldgenbach haben die Kombinierten einen Nachfolger für Trainer Hansi Schmidt verpflichtet, der handballerisch mit allen Wassern gewaschen ist. In der Jugend der Turnerschaft Bendorf lernte er unter der Trainer-Ikone Paul Schmidt sein Handwerk, trug später in höheren Amateurklassen das Trikot des TV Vallendar unter Trainer Rolf Barthel, der TS Bendorf und von GW Mendig, ehe er sich als Förderer seiner sportbegeisterten Söhne erste Sporen im Trainermetier verdiente, diese von den Minis allmählich nach oben begleitete und gute Grundlagen legte. Sein älterer Filius Torben wurde im Frühjahr mit der HSG Wetzlar Deutscher A-Jugend-Meister und sammelt seit kurzem Erfahrungen beim südpfälzischen Drittligisten TV Hochdorf. Der drei Jahre jüngere Jan hingegen wird als Talent bei der HSG Wetzlar weiter geschliffen.

Der Herr Papa hat sich nach eigenem Bekunden gut eingelebt an seiner neuen Wirkungsstätte. „Die beiden Vereine sind sehr familiär geführt, zudem hat es die Mannschaft mir und meinem Assistenten Tim Schmitt sehr leicht gemacht. Alle sind im Training sehr engagiert“, lobt Veit Waldgenbach Engagement und Leistungsbereitschaft seiner neuen Schützlinge.

Einen großen Umbruch müssen Waldgenbach und Schmitt unterdessen nicht bewältigen. Mit Torwart Marcel Schenk (HV Vallendar), Kreisläufer Benjamin Oster (TV Bassenheim) und dem kroatischen Routinier Ivan Trebotic sind lediglich drei Neue in das eingespielte und gut aufeinander abgestimmte Kollektiv zu integrieren. „Wir verfügen über eine homogene Truppe, sind gut besetzt und haben uns nur punktuell ergänzt“, ist Walgenbach froh, dass sich die Fluktuation in engen Grenzen gehalten hat. Besonders von Trebotic erwartet der neue Übungsleiter eine Stabilisierung des Abwehr-Mittelblocks. „Allerdings hätten wir Trainer uns noch die eine oder andere Woche an Vorbereitung gewünscht, denn nicht immer konnten wir mit der kompletten Mannschaft arbeiten. So gilt es, nachzuarbeiten und die Gruppe noch fester zusammenzuführen.“

Oberstes Ziel der HSG bleibt, recht früh nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Zunächst einmal gilt es für Waldgenbach und Co. sich in der Klasse zu orientieren, denn der Trainer macht keinen Hehl daraus, dass er derzeit die meisten gegnerischen Mannschaften schlicht und ergreifend nicht einschätzen kann. „Ich habe beispielsweise nur gehört, dass sich die Urmitzer berappelt und aufgerüstet sowie die Bendorfer einige Leistungsträger verloren haben. Was im Hunsrück und an der Mosel passiert, davon bekommt man hier oben schon recht wenig mit. Unser Weg wird sich nach sieben, acht Spielen zeigen.“

Für Herbert Mäncher stellt dies jedoch kein allzu großes Problem dar. „Wir haben einen guten Trainer und eine intelligente Mannschaft. Die sehen im Spiel schon nach ein paar Minuten, was zu tun ist.“

Noch einige personelle Probleme

Spielerisch habe die HSG-Sieben schon in der vorigen Saison häufig überzeugt, so Mäncher. „Da haben wir aber mit einer ehrgeizigen Spielweise viel liegen lassen. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Jungs daraus gelernt haben. Es wird jetzt insgesamt ruhiger gespielt, das tut der Mannschaft gut.“

Waldgenbach und Schmitt tun gut daran, den Ball betont flach zu halten. Mit Matthias Baldus kämpft einer der Schlüsselspieler der HSG mit Schulterproblemen, die noch nicht abschließend therapiert sind. Felix Manns hingegen muss noch mehrfach länger an seinen Studienort Dresden, und auch Ivan Trebotic wird vermutlich während der Spielpause nochmals nach Kroatien fliegen, um einige Dinge für seinen Bachelor abzuklären. Dass der Ex-Wellinger Kai Orth mit einem erneuten Fußbruch lange wird pausieren müssen, steht ohnehin schon seit längerem fest.

Das erste Punktspiel bestreitet die HSG am Samstagabend von 19.30 Uhr an in Bad Ems gegen den TV Bassenheim.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Freitag, 8. September 2017

 

HSG-Reserve startet am Samstag gegen TV Arzheim

Als „kleine Wundertüte“ bezeichnet Andreas Klute, Trainer der Verbandsliga-Mannschaft der HSG Bad Ems/Bannberscheid, sein Team vor dem Punktspiel-Auftakt am Samstag ab 17.30 Uhr in der Silberauhalle gegen den TV Arzheim. Denn mit dem privat verhinderten Christian Klapthor sowie dem kurz vor seiner Prüfung stehenden Referendar Adrian Szary muss der Kemmenauer zunächst auf zwei wichtige Leute verzichten. Die Vorbereitungszeit charakterisiert Klute als typisch für eine Reserve. „Einige waren verletzt, andere haben sich bei der Ersten mit in Form gebracht, einige waren im Urlaub“, springen Klute und Co. bei ihrer Punktspiel-Premiere ins viel zitierte kalte Wasser. Kein Problem für den früheren Oberliga-Spieler, der seine wesentliche Aufgabe weiter darin sieht, junge Spieler behutsam an die Rheinlandliga-Mannschaft der HSG heranzuführen und gerade den Jüngeren in seinem Kader Spaß am Spiel zu vermitteln. Bauen kann der Übungsleiter auf gleich drei starke Torhüter aus der bekannten Bad Emser „Schmiede“: Neben Routinier Carsten Noll stehen Caspar Sorger und Youngster Matthias Berges zwischen den Pfosten und werden dafür sorgen, dass die zweite HSG-Welle gerade auf dieser Position besonders gut aufgestellt ist. Bauen kann der Trainer auch auf den jungen Max Wolf sowie Sebastian Heinz, der wegen seines Schichtdienstes den Trainingsaufwand für das Rheinlandliga-Team nicht mehr leisten kann. „Auf der halblinken Rückraum-Position fehlt es der Mannschaft“, so Klute, dem am Wochenende 13 oder 14 Leute des 16-köpfigen Kaders zur Verfügung stehen. Obwohl er die Arzheimer als guten Gegner und das Auftaktprogramm insgesamt als happig einstuft, rechnet er sich gegen den Koblenzer Nachbarn etwas aus. „Die ersten Spiele werden schwierig. Für uns gilt es, den sechsten Platz aus dem Vorjahr zu bestätigen, erneut im sicheren Mittelfeld zu landen und möglichst tabellarisch nicht hinten rein zu rutschen.“ Stefan Nink
RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Freitag, 8. September 2017

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