„Wie bunt ist das denn!“, so das Motto des Internationalen deutschen Turnfestes Teil 2

Der TV Bad Ems reiste mit 43 Teilnehmern nach Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel hielt die Eröffnungsrede zur Stadiongala

Berlin. Vor Kurzem war es endlich so weit. Der Tag für welchen die Turnerinnen seit einem dreiviertel Jahr trainiert haben und auf welchen sie seit dem hin gefiebert haben. Dementsprechend war die Aufregung groß und die Mädels, Kay sowie die Trainerinnen, trotz des geringen Schlafes, waren schon früh auf den Beinen. Nach dem Frühstück gingen die kleineren Mädchen ins Planetarium, um sich die Sterne und das Weltall etwas anschaulicher und näher zu betrachten. Für die größeren Damen stand das lang ersehnte „Shoppen“ in der Mall of Berlin auf dem Programm. Hosen, Kleidchen und Tops wurden anprobiert und teilweise als Andenken gekauft und mit in die Tasche gepackt.

Wettkampf Alice Büter

Für Alice Büter endete, das Shoppingerlebnis jedoch früher als für die anderen Jugendlichen, da sie an diesem Mittag ihren Wettkampf im Jahrgang 2003 (LK 2) absolvieren durfte. Alice hatte einen sehr guten Tag erwischt und konnte ihre Leistungen auf den Punkt bringen. So präsentierte sie zum ersten Mal am Stufenbarren das Flugelement „Konter“ mit der anschließenden Langhangkippe. Auch am Boden zeigte sie mit ihrem Rückwärtssalto aus dem Rondat eine Premiere und konnte sich über diese beachtlichen Leistungen freuen. Alice erhielt die Turnfestmedaille und belegte in ihrem ersten Wettkampf auf nationaler Ebene den 117. Platz von insgesamt 205 Teilnehmerinnen. Somit konnte sich die talentierte Turnerin im vorderen Mittelfeld platzieren und viele Konkurrentinnen hinter sich lassen. Die anderen Mädels des TV Bad Ems kamen an diesem Tag nach dem Mittagessen in die Halle, um ihre Vereinskameradin anzufeuern.

Stadiongala

Zeit zum Durchatmen an diesem Tag blieb jedoch keine, denn es musste sich sofort auf den Weg ins Olympiastadion gemacht werden. Zum Glück waren die Emserinnen im S-Bahnfahren bereits geübt und kamen pünktlich im Olympiastadion an. Der Zugang war dank der VIP Berechtigungen sehr einfach und führte direkt zu den Zelten „hinter den Kulissen“. Während die Turnerinnen ihre Kostüme anzogen und die letzten Vorbereitungen trafen, nahmen die 55.000 Zuschauer ihre Plätze ein. Zu Beginn der Stadiongala stand hoher Besuch auf dem Programm. Bundeskanzlerin Angela Merkel hielt die Eröffnungsrede und nahm als Zuschauerin im Stadion Platz. Um 20.45 Uhr hieß es nun: „Aufstellung im Marathontor“. Hier mussten die Bad Emser Mädchen mit ihren Trainerinnen Ann-Kathrin Schowtjak und Valentina Flato ihre Plätze zwischen den 750 Aktiven einnehmen. Mit fortgeschrittener Zeit rückten diese nun immer weiter bis zum Ausgang des Marathontors vor. Hannelore Heinz und Rita König von der „Tanz und Gymnastikgruppe“, waren genauso aufgeregt. Sie waren bei dem Großbild „Berliner- Luft“, mit weiteren 309 Teilnehmern dabei und sorgten mit überdimensionalen Luftballons, die exakt harmonierten, für ein tolles Berliner Flair-Bild.

Die Spannung stieg und um 21.30 Uhr liefen die Turnerinnen mit der Musikuntermalung von „I believe I can fly“ auf den Rasen des Berliner Olympiastadions. 110.000 Augen, sowie zahlreiche Kameras zur Fernsehübertragung waren nun auf die Bad Emserinnen gerichtet. Die Musik zum Thema „Berlin als große Baustelle“startete und die ersten Räder wurden geturnt. Alle Hebungen, Schulterstände und Choreografieabläufe funktionierten bis ins kleinste Detail. Nach über sechs Minuten wurden die jungen Menschen mit tosendem Beifall und einem atemberaubenden Blick auf die Zuschauerränge belohnt. Am Ende der Veranstaltungen durften die Turnerinnen nochmals das wundervolle Ambiente genießen und auf dem Rasen stehen. Es war nun fast dunkel, als die Mädchen mit grünen Lampions in der Hand langsam die Gänge der Ränge des Olympiastadions hinabstiegen und sich zu Udo Lindenbergs „Hinterm Horizont“ bewegten. Mit den allen 6.000 Aktiven standen nun die Turnerinnen auf dem Rasen und nahmen am Finale der Gala teil und drehten in diesem Zuge noch einige Runden unter anhaltendem Applaus im Stadion. Alle Kinder und Erwachsenen sind sich einig: Dies war ein Gänsehautmoment und ein einmaliges Erlebnis für die Bad Emser Leistungsturnerinnen.

Wettkampf Sina Fuchs

Mittwochmorgen, hieß es früh raus aus den Federn für Ann-Kathrin Schowtjak und Sina Fuchs. Sie fuhren zur Wettkampfhalle, während die Anderen das Quartier räumten und zum Hauptbahnhof fuhren. Sina turnte unter 202 Teilnehmerinnen einen leistungsstarken Wettkampf und belegte Platz 137. Ein tolles einmaliges Erlebnis für die beiden Einzelturnerinnen.

Valentina Flato und Monika Fuchs, fuhren mit den Mädchen ein letztes Mal zur Messehalle um dort mit der einen Gruppe die Airtracks in Beschlag zu nehmen, während die Anderen den Fitnesstest „Berlin Uff-Achse“ absolvierten. Um Dreizehnuhr trafen sich alle am Hauptbahnhof wieder und traten die Heimreise an. Total müde aber mit vielen tollen Erinnerungen, die wohl ein Leben lang bleiben werden.

Bericht: Ann-Kathrin Schowtjak

Fotos: Monika Fuchs / RBB

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