Spieltag 03./04.12.2016

HSG tut sich beim Schlusslicht schwer, gewinnt aber mit 34:31

Handball-Rheinlandliga Bad Ems/Bannberscheid müht sich beim TuS Weibern, steigert sich aber gerade noch rechtzeitig in der Abwehr – Nolls Paraden, Heß' Tore

Von unserem Redakteur Stefan Nink

Weibern. Pflicht glanzlos erledigt: Die HSG Bad Ems/Bannberscheid hat mit einem mühsamen 34:31 (17:16)-Erfolg beim punktlosen Tabellenletzten TuS Weibern den angepeilten fünften Saisonsieg eingefahren und ihr Punktekonto zum Ende der ersten Serie wieder ausgeglichen.

Es war jedoch in der Robert-Wolff-Halle ein hartes Stück Arbeit zu verrichten und wesentlich mehr als eine Pflichtaufgabe, die die Kombinierten vom Unterwesterwald und der Kurstadt zu lösen hatten. Die Eifeler traten wohl erstmals in der laufenden Runde mit ziemlich vollem Kader an und zeigten sich vor eigenem Publikum hoch motiviert, ihr jungfräuliches Punktekonto zu bereichern und die geringe Chance auf einen Verbleib in der höchsten rheinländischen Spielklasse zu wahren.

Apropos höchste rheinländische Spielklasse und zu einem ihrer Hauptprobleme: Der eklatante quantitative Mangel an Schiedsrichtern. Abermals im Alleingang musste der um seinen Job wahrlich nicht zu beneidende erfahrene Unparteiische Ingo Nitsche die Begegnung leiten, da sein Kollege Erik Kruber sich erkrankt abgemeldet hatte. Das gelang Nitsche eher schlecht als recht. Reihenweise Schrittfehler, Ringereinlagen vorwiegend am Kreis, Schläge ins Gesicht: Geahndet wurde es meistens nicht entsprechend, was für zusätzliche Unruhe in der ohnehin bekannt speziellen Weiberner Atmosphäre auf dem Spielfeld und der Tribüne sorgte.

Allerdings machte es sich die HSG auch selbst viel schwerer, als es nötig gewesen wäre. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde Spielzeit sah es beim Zwischenstand von 8:13 zunächst so aus, als ginge der Tabellenletzte im Gewitter der Tempogegenstöße des Favoriten unter. Doch die Gäste leisteten sich den Luxus, den sich im Stile eines Hampelmannes den reihenweise allein vor ihm auftauchenden Angreifern in den Weg stellenden TuS-Torwart Markus Kraus „warm zu werfen“ und die Eifeler damit nicht nur im Spiel zu belassen. Vielmehr bauten Hansi Schmidts Jungs den Außenseiter damit auf und gaben den verbissen um jeden Ball kämpfenden Weiberner das Gefühl, dass tatsächlich etwas zu holen sein könnte.

So drehte der Abstiegskandidat kurz nach der Pause den Spieß um und witterte im Duell zweier nahezu ohne Abwehr spielenden Kontrahenten endgültig Morgenluft. Die Hektik nahm zu, wobei der HSG-Halblinke Florian Heß neben Rechtsaußen Martin Baldus zur wichtigsten Figur im Gebilde der Gäste avancierte. In der entscheidenden Phase gelangen Heß sechs seiner am Ende sieben Treffer, mit denen er zum Stimmungskiller wurde und dem aufmüpfigen TuS immer wieder gehörige Dämpfer verpasste. Aber auch Torwart-Routinier Carsten Noll zeigte in der Schlussphase seine Klasse und entschärfte den einen oder anderen Ball, so dass seine Vorderleute für klare Verhältnisse sorgen konnten.

„Es war zu erwarten, dass dies ein Kampfspiel würde. Wir haben, wenn auch spät, den Willen der Weiberner doch noch gebrochen, da wir uns in der Abwehr wesentlich stabilisieren konnten und unsere Individualisten für die Entscheidung sorgen konnten“, bilanzierte Hansi Schmidt die hektischen, in der Endabrechnung aber erfolgreichen 60 Minuten von Weibern.

TuS Weibern - HSG Bad Ems/Bannberscheid 31:34 (16:17)

Weibern: Kraus - Solsbacher, Schulze, Montermann, Perk (8/2), Nett (7), Schlich (3), Rostek, Haisch (4), Gilles, Retterath (2), Schumacher (7).

Bad Ems/Bannberscheid: T. Schaust, Noll - Max Baldus (3), Martin Baldus (9), Berges, Junker (1), Hering (1), Heinz, Heß (7), Wolf, Orth, Manns (5), Mathias Baldus (8/3), Boinski.

Schiedsrichter: Ingo Nitsche (SV Urmitz).
Zuschauer: 150. Siebenmeter: 2/2:5/3. Strafzeiten: 4:3.

Spielfilm: 1:0, 3:5, 6:10, 8:14, 12:16, 16:17 - 19:18, 22:21, 22:23, 27:27, 29:31, 30:33, 31:34.

Nächste Aufgabe für die HSG Bad Ems/Bannberscheid: am Sonntag, 17 Uhr, beim HSC Schweich.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 5. Dezember 2016

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