Helmut Wagner liebte und lebte seinen Verein bis zuletzt

Der Ehrenvorsitzende des TV 1861 Bad Ems ist verstorben

Der Turnverein (TV) Bad Ems trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Helmut Wagner. „Mit ihm verlieren wir einen unserer Eckpfeiler“, betont der Vorstand.

Seit Jahrzehnten bestimmte und leitete Helmut Wagner die Geschicke des TV aus der zweiten Reihe heraus. Seine sportliche Laufbahn begann allerdings in Dienethal. In der Nachkriegszeit spielte er Fußball in der Spielgemeinschaft Su-Mi-Die, einem Zusammenschluss der Vereine aus Sulzbach, Misselberg und Dienethal. 1956 gründete er mit anderen Sportbegeisterten den Turnverein Bergnassau-Scheuern, wo er bis zu seinem Umzug nach Bad Ems als Kassenwart tätig war. 1996 wurde er für 40-jährige Mitgliedschaft im TV Bergnassau-Scheuern geehrt.

Seit 1961 war Wagner Mitglied im TV 1861 Bad Ems, seit 1966 bis zuletzt gehörte er ununterbrochen dem Vorstand an. So bekleidete er in den 1970er-Jahren das Amt des Abteilungsleiters Turnen, danach den Posten des Technischen Leiters. Von 1987 bis 2006 war er stellvertretender Vorsitzender an der Seite von Helmut Ebert. Bis zur letzten Stunde war Helmut Wagner als Ehrenvorsitzender beratend im Vorstand aktiv.

Er hat die positive Entwicklung des Turnvereins mitbestimmt und dem Breiten- und Leistungssport entscheidende Impulse gegeben. Der TV Bad Ems honorierte sein vorbildliches Engagement für den Verein 1997 mit der Verleihung der Karl-Schulz-Medaille.

Dass die Mitgliederzahl des Vereins von Mitte der 1960er-Jahre bis heute von 600 auf das Doppelte gestiegen ist, gilt nicht zuletzt als sein Verdienst. Dafür hat der Sportbund Rheinland ihn mit seiner höchsten Auszeichnung, dem Ehrenbrief, bedacht. Für Helmut Wagner stand stets der Verein als Ganzes im Vordergrund. Alle Abteilungen waren in seinen Augen gleich wichtig und gleichberechtigt. Mit seiner Haltung hat er manche Wogen im Vorstand geglättet. Sein besonderer Fokus lag auf der Jugendarbeit. Auch als Sprachrohr der Übungsleiter tat er sich hervor. „Nur motivierte und zufriedene Leiter begeistern ihre Gruppen und halten sie zusammen“, sagte er.

Auch beim Blumenkorso war er sehr aktiv. Er wirkte als Ideengeber, der Aufbau des Motivwagens war sein Steckenpferd. „Und jedes Jahr hatte der TV den schönsten Wagen im Korso“, freute er sich in der ersten Vorstandssitzung nach dem Bartholomäusmarkt.

Als Lehrer der Schillerschule hat Wagner die Spielgemeinschaft „Lehrerfußball Schillerschule“ gegründet, in der er mit über 70 noch aktiv gespielt hat. Tennis, Wanderfahrten mit seinen Schülern und Skifahren waren seine Hobbys bis ins hohe Alter. Als Kommunalpolitiker verstand er es zudem über Jahrzehnte, den Sport als wichtigen Faktor in das Gemeinwesen einzubringen.

Helmut Wagner liebte und lebte seinen Verein bis zuletzt. Er war ein Vorbild für alle TVler. „In unseren Herzen und Gedanken wird er weiterleben“, betont der Verein. „Wir verbeugen uns vor ihm.“

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 11. April 2016

 

 

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