Spieltag 30./31.01.2016

Bad Ems/Bannberscheid II ist viel zu brav

Verbandsliga Ost Bei 18:31-Heimpleite gegen Tabellenführer Rhein-Nette zeigt HSG-Reserve kaum Gegenwehr

Von unserem Reporter Andreas Hundhammer

Wirges. Es gibt Tage, da passt einfach kaum etwas zusammen. Einen solchen erwischten die Handballer der HSG Bad Ems/Bannberscheid II am Sonntag in der Verbandsliga Ost – und das ausgerechnet gegen den Tabellenführer. Entsprechend deutlich unterlag die Mannschaft von Trainer Matthias Lorenz der HSV Rhein-Nette mit 18:31 (9:15). Für die bislang höchste Saisonniederlage waren die Gastgeber dabei größtenteils selbst verantwortlich. Denn der Spitzenreiter riss in der Sporthalle in Wirges keine Bäume aus, blieb in seinen Aktionen keineswegs fehlerlos und offenbarte zumindest an diesem Tag einige einige technische Defizite.

Trotzdem reichte der HSV eine durchschnittliche Leistung zum ungefährdeten Auswärtssieg, an dem die beiden Rückraumspieler Moritz Lischke und Jannik Herz maßgeblichen Anteil hatten. Die beiden zogen geschickt die Fäden, zogen den Rest des Teams mit und steuerten selbst jeweils sieben Treffer zum Erfolg bei.

Ein solches Duo war genau das, was den Einheimischen fehlte. Und das trotz dreier Verstärkungen aus der ersten Mannschaft. Denn die hatte ihr Rheinlandliga-Heimspiel gegen die HSG Irmenach aufgrund des EM-Finals mit deutscher Beteiligung verlegt. Zwar zeichneten Sebastian Heinz, Sven Boinski und Tim Cziesla für mehr als die Hälfte der HSG-Tore verantwortlich, doch den entscheidenden Kick verliehen sie dem Spiel der Reserve nicht.

Schon in der Anfangsphase, als die Gäste wohl noch auf der Suche nach ihrem Rhythmus schienen, war abzusehen, dass die Partie eine klare Angelegenheit werden würde. Bis zum 4:4 nach zehn Minuten hielten die Kombinierten aus Bad Ems und Bannberscheid noch mit, doch fortan nutzte Rhein-Nette die Schläfrigkeit in der HSG-Defensive aus und profitierte zudem davon, dass die beiden Schlussmänner der Kombinierten – Matthias Berges und Max Weidenfeller – nur wenige Bälle in die Finger bekamen. So dauerte es eine Viertelstunde lang, bis den Gästen bei einem ihrer Angriffe zum ersten Mal Einhalt geboten wurde. Konsequentes Zupacken blieb in der HSG-Abwehr über die gesamte Spielzeit hinweg aber eine Seltenheit. „Die fahren nicht mit einem einzigen blauen Fleck nach Hause“, hallte es gegen Mitte der ersten Hälfte treffenderweise von den Rängen.

Da die Gastgeber darüber hinaus im eigenen Angriffsspiel kaum Ideen gegen die 6:0-Deckung der Gäste entwickelten und sich die technischen Fehler häuften, war bereits nach 36 Minuten beim Stand von 10:20 die Entscheidung gefallen. Am Ende waren es 13 Tore, die die Einheimischen von einem Punktgewinn trennten.

Somit steckt die HSG-Reserve weiterhin im Tabellenkeller fest, doch von Abstiegskampf ist dennoch keine Rede. der Grund dafür ist einfach: Es wird am Ende keinen Absteiger geben, da die Liga mit nur neun Mannschaften unterbesetzt ist und in der kommenden Spielzeit aufgestockt werden soll.

HSG Bad Ems/Bannberscheid II: M. Berges, Weidenfeller – Boinski (3), Cziesla (3/1), Wolf (1/1), Keil, Lohmann (2), Offermann (2), Schaarschmidt (1), Sauerwein (1), Müller (1), S. Berges, Klute, Heinz (4).

Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Montag, 1. Februar 2016

 

Das EM-Finale macht's möglich:

HSG-Partie wird kurzfristig verlegt

Handball Bad Ems/Bannberscheid und Irmenach duellieren sich nicht am Sonntag

Bannberscheid/Bad Ems. Nach zwei Siegen hintereinander legen die Rheinlandliga-Handballer der HSG Bad Ems/Bannberscheid am Wochenende eine Pause ein. Die eigentlich für Sonntag, 17 Uhr vorgesehene Partie gegen die HSG Irmenach-Kleinich-Horbruch wird wegen der nahezu parallelen Fernseh-Übertragung des EM-Endspiels mit Beteiligung der deutschen Auswahl verlegt. Der neue Termin steht noch nicht fest.

Mit ganz heißer Nadel wurde diese Entscheidung am späten Freitagabend gestrickt. Während Andreas Wolff, Steffen Fäth und Co. mit dem DHB-Team die Norweger in der Verlängerung nach Hause schickten und damit die überraschende EM-Finalteilnahme perfekt machten trainierte Hansi Schmidt im Westerwald mit seiner Mannschaft. Die Telefondrähte glühten zwischen dem Westerwald und dem Hunsrück, ehe gegen 21.50 Uhr feststand: Das Rheinlandliga-Spiel wird verlegt. Mit Billigung des Verbandes gehen die Kombinierten dem Fernseh-Ereignis aus dem Weg und fiebern wie auch ihr Anhang statt dessen selbst am Bildschirm mit. „Die Konzentration hätte gelitten, wenn wir fast parallel gespielt hätten“, erklärte Hansi Schmidt auf Anfrage der RLZ. „Das hätte keinen Sinn gemacht. Dafür ist unser Punktspiel viel zu wichtig.“ Stefan Nink

Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Samstag, 30. Januar 2016

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