Spieltag 06./07.12.2014

Nach Heimpleite stehen Zeichen auf Abstiegskampf

Rheinlandliga Bad Ems nutzt Chance gegen Daun nicht

Bad Ems. Vom Papier war es eine lösbare Aufgabe für die Rheinlandliga-Handballer des TV Bad Ems gegen den TuS Daun. Ein Befreiungsschlag sollte es vor eigenem Publikum werden. Doch Papier ist bekanntlich geduldig. Geduldiger auf jeden Fall als die Bad Emser Mannschaft, die bei jeder Chance, auf den Erfolgsweg einzubiegen, in Hektik verfiel und so nach der 26:29 (10:13)-Niederlage geradewegs auf den Abstieg zueilt. Eine Zittersaison wie im Vorjahr scheint jetzt schon programmiert.

Die 90 Zuschauer in der Sporthalle Silberau sahen in der ersten Halbzeit ein Spiel, das ganz im Zeichen zweier starker Abwehrreihen stand. Dabei gaben die Routiniers, die in Daun schon bessere Handballzeiten erlebt hatten, den Ausschlag für die 13:10-Pausenführung der Gäste. Benedikt Rattay lenkte den Defensivverbund, Patrick Brümmer gelang bei fünf Treffern vor der Pause eine optimale Wurfausbeute. Und Rattay hatte – das machte letztlich den Erfolg aus – in Sebastian Praeder auf der Rückraum-Mitte-Position einen kongenialen Partner. Diesem Rückraum, der ergänzt durch Julian Keitsch 20 der 29 Gästetreffer erzielte, hatte Bad Ems nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen.

Bei den Bad Emsern stand Kreisläufer Paul Junker, der seine Zweikampfstärke in eine zweistellige Trefferausbeute umsetzte und für zehn Treffer elf Wurfversuche benötigte, weitgehend allein auf weiter Flur. Dennoch, und das spricht für die Gastgeber, fand der TV über starken kämpferischen Einsatz immer wieder zurück ins Spiel, um sich dann selbst um die Früchte dieses Einsatzes zu bringen. So verwechselte Johannes Berges, fraglos ein talentierter junger Handballer, die Sporthalle mit einem Catcherring und musste dann mit ansehen, wie Daun die allgemeine Verwirrung auch über die Strafzeit hinaus zum entscheidenden Vorstoß nutzte. 19:19 stand es bei Berges' Aussetzer und 20:26 nur fünf Minuten später. Damit war zehn Minuten vor Spielende die Partie entschieden. Die Bilanz dieser 60 Minuten fiel auch beim Bad Emser Trainer Andreas Klute selbstkritisch aus: „Wir haben uns wieder einmal selbst geschlagen. Nachdem in der Anfangsphase einiges nicht so passte, setzten sich bei einigen wohl wieder Selbstzweifel im Hinterstübchen fest. Klar, die Dauner können mit ihren Routiniers ein Spiel entscheiden. Aber wir haben zeitweise gut bis sehr gut gespielt und 45 Minuten lang die Chance gehabt, die Partie umzubiegen. Bis dann, sagen wir einmal vorsichtig, Übermotivation und Hektik alles was wir erkämpft haben, kaputt gemacht haben. Damit ist genau das eingetreten, was wir vermeiden wollten: Wir stecken vorläufig im Tabellenkeller fest und stehen am kommenden Samstag bei der HSG Saarburg gewaltig unter Druck.“ Peter Armitter

TV Bad Ems - TuS Daun 26:29 (10:13)

Bad Ems: Sorger, T. Schaust – Braun (1), J. Berges (3), Junker (10), F. Schaust (1), S. Berges (1), Offermann (4/4), Schreiber (3), Enke (3), Hofmann, Müller, Boinski, Balmert.

Daun: H. Nies, S. Nies – Eich, Keitsch (5), Wilms, Hahn (1), Scholl (3), Otto (4/1), Brümmer (8), Praeder (7), Rattay (1), Rahn.

Schiedsrichter: Werner Hub (Biewer) - Zuschauer: 90.
Zeitstrafen: 4:7. - Siebenmeter: 4/4:2/1.
Spielfilm: 0:1, 3:3, 4:7, 7:7, 8:11, 10:13; 13:14, 15:15, 17:18, 20:22, 20:26, 24:27, 26:29.
Besonderheit: Rote Karte nach drei Zeitstrafen gegen den Dauner Benedikt Rattay.

Nächste Aufgabe für den TV Bad Ems: am Samstag, 19.30 Uhr, bei der HSG Saarburg/Konz.

Bad Emser Routine bremst Oberlahnsteiner Tempospiel

Landesliga Reserve des TV setzt sich im Derby klar gegen den Aufsteiger durch

Bad Ems. Der Plan war nicht schlecht: Erst einen Derby-Coup beim TV Bad Ems II landen, dann auf die eigene Weihnachtsfeier. Doch daraus wurde nichts. Die TG Oberlahnstein musste sich in der Handball-Landesliga beim Nachbarn mit 30:38 (14:16) geschlagen geben. Unzufrieden war TGO-Trainer Georg Herbel aber trotzdem nicht. Im Gegenteil. „Ich bin stolz auf das, was meine junge Mannschaft geleistet hat“, sagte der Gäste-Coach. „Bad Ems hatte alle erfahrenen Leute dabei, das ist halt so bei einem Derby.“

Vor 60 Zuschauern erwischte die Bad Emser Reserve einen optimalen Beginn. „Bei uns lief es gleich gut, während Oberlahnstein nicht in die Pötte kam“, fasste TVBE-Sprecher Klaus Ohnhäuser das Geschehen der ersten sechs Minuten zusammen, nach denen die Gastgeber mit 4:0 vorne lagen. Der Vorsprung wuchs bis zur 20. Minute auf sechs Treffer an (12:6), doch dann war der Vorjahres-Aufsteiger vom Rhein-Lahn-Eck voll drin im Lokalduell. Mit fünf Toren in Folge stellte das Team des Trainer-Gespanns Georg und Sven Herbel die Uhren auf Null. „In dieser Phase konnte Oberlahnstein besser sein gewohntes Tempospiel aufziehen, sie erzielten zwei dieser fünf Treffer durch Gegenstöße“, sagte Ohnhäuser. Dass die Bad Emser zur Pause trotzdem mit 16:14 vorne lagen, hatten sie vor allem Routinier Udo Helbach zu verdanken, der sechs seiner acht Treffer im ersten Durchgang erzielte.

Nach dem Seitenwechsel erwischten erneut die Gastgeber den besseren Start. Die Reserve, die auf die Erfahrung von Andreas Klute und Marcel Driesch bauen konnten, weil die von ihnen trainierte erste Mannschaft im Anschluss ebenfalls zu Hause spielte, wusste insbesondere Überzahlsituationen clever auszunutzen. Zudem harmonierten Driesch und Sven Boinski am Kreis. Doch auch ein Sieben-Tore-Vorsprung brachte gegen die hoch motivierten Oberlahnsteiner noch keine Sicherheit. Das Herbel-Team stemmte sich gegen die Niederlage und hatte Mitte der zweiten Halbzeit wieder verkürzt (26:24), ehe dann doch die größere Routine den Unterschied ausmachte. Diesmal traf Bad Ems fünfmal hintereinander, legte ein 31:24 vor – die Würfel waren gefallen. „Es war trotzdem klasse, wie sich unsere Jungs nach dem deutlichen Rückstand noch mal rangekämpft haben“, lobte Georg Herbel, während Klaus Ohnhäuser insgesamt festhielt: „Zwischenzeitig wurde es zwar immer mal wieder eng, aber es ist keine Frage, dass unser Sieg verdient war.“ 
Marco Rosbach

TV Bad Ems II - TG Oberlahnstein 38:30 (16:14)

Bad Ems II: Berges, Utermark - Helbach (8), Vogel, B. Heinz, Schäfer (5/1), Driesch (6), Schaarschmidt (4), Schneider, Frank, Klute (5), Lohmann, S. Heinz (6/3), Boinski (4).

Oberlahnstein: Grebel, Boinski - Nocker (1), Klaedtke (4), Kalt (1/1), D. Kimmel (1), Hourle, T. Hoffmann, S. Herbel (1), Senking (4), Heiner (9/1), Rohrbach, M. Kimmel (6), D. Hoffmann (3).

Schiedsrichter: Werner Hub (Biewer) - Zuschauer: 60. 
Zeitstrafen: 4:4. - Siebenmeter: 4/4:3/2.
Spielfilm: 4:0, 8:3, 12:6, 12:11, 16:14 - 19:15, 22:16, 25:18, 26:24, 31:24, 35:28, 38:30.

Nächste Aufgabe für den TV Bad Ems II: am Samstag, 10. Januar, 19 Uhr bei der HSG Römerwall III.
Nächste Aufgabe für die TG Oberlahnstein: am Sonntag, 11. Januar, 16 Uhr, gegen den HSV Rhein-Nette II.
Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Montag, 8. Dezember 2014 

 

 

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