Spieltag 29./30.11.2014

TV Bad Ems steht erneut auf verlorenem Posten

Rheinlandliga Beim 23:35 haben Kurstädter wieder Probleme mit Harz und einer Gegenstoß-Flut

Kleinich. In einen der hintersten Zipfel des Hunsrücks fahren die Handballer des TV Bad Ems immer mit äußerst gemischten Gefühlen. Dort, wo TVBE-Urgestein Klaus Ohnhäuser in den früheren 1980er Jahren als Trainer fungierte, gab es zumeist negative Resultate für die Schwarz-Weißen zu beklagen. So auch bei der neuerlichen Auflage der Partie am Samstagabend, die der Tabellenfünfte HSG Irmenach-Kleinich-Horbruch deutlich mit 35:23 (18:11) zu seinen Gunsten entschied und den Kurstädtern deutlich vor Augen führte, dass die zum erneuten Verbleib in der Rheinlandliga notwendigen Punkte gefälligst woanders geholt werden müssen.

Die Bad Emser fanden recht gut in die Partie und gestalteten diese eine Viertelstunde lang ausgeglichen, was sich nicht zuletzt auch im Zwischenresultat von 5:5 niederschlug. Dann aber folgte eine fast schon obligatorische Schwächephase der Bad Emser, denen viele einfache technische Fehler unterliefen, die die Kombinierten mit einer Flut an Gegenstößen und Gegentreffern vor allem durch den pfeilschnellen und von seinen Nebenleuten glänzend in Szene gesetzten Matthias Faust schamlos ausnutzten. Am Ende gingen stattliche 14 Tore auf das Konto des Irmenacher Linksaußens, mit dem der TVBE alle Jahre wieder so seine unliebsamen Erfahrungen macht. Wie auch dem in Bad Ems untersagten Spiel mit der vollgeharzten Kugel, die dem Handballspiel einen ganz speziellen Charakter verleiht.

Nach dem 5:5 aber sorgte die HSG mit einem 6:0-Lauf für eine kleine Vorentscheidung. Später setzte sich der langjährige Regional- und Oberligist nach dem bereits beschriebenen Strickmuster von 18:11 auf 23:11 ab. Beim TVBE häuften sich schlechte Anspiele an den Kreis, zudem konnte kaum Gefahr aus dem Rückraum entwickelt werden, so dass die so dringend benötigten Treffer aus der zweiten Reihe absolute Mangelware blieben. Vier kümmerliche erfolgreiche Abschlüsse aus dem Rückraum sprechen eine klare Sprache. Hier drückt das junge TVBE-Ensemble im Jahr des Umbruchs am meisten der Schuh. Für einen Insider wie Klaus Ohnhäuser ist das kein Wunder: „Nach dem Abgang von Alexander Ulges, Damian Peltner, Michael Krenzer und Felix Dübbers fehlen uns rund 260 Feldtore, und die Siebenmeter müssen auch erst verwandelt werden. Das können wir nicht kompensieren.“ Die Quote von lediglich 50 Prozent von der Linie spricht Bände.

Dass unter diesen Umständen trotz des recht ausgeglichenen Feldspiels ein Erfolgserlebnis gegen ein Top-Team der Rheinlandliga utopisch ist, überrascht nicht wirklich. Die Würfel in der Partie in der Hirtenfeldhalle waren jedenfalls früh gefallen, die sechste Saisonniederlage der Bad Emser hatte schnell Konturen angenommen. „Das war ein für uns typisches Irmenach-Spiel“, hakten Ohnhäuser sowie das Trainerteam Andreas Klute und Marcel Driesch die Partie schnell ab. Stefan Nink

Bad Ems: T. Schaust, Sorger - J. Berges (3), Junker (3), F. Schaust (5), S. Berges (3), Offermann (4/4), Schreiber (1), Enke, Boinski, Braun, Heinz (2/1), Müller (2).

Schiedsrichter: Gerd Ring und Dirk Schulze (Moselweiß). - Zuschauer: 150.
Zeitstrafen: 3:2 - Siebenmeter: 2/6 : 5/10
Spielfilm: 1:2, 5:5, 11:5, 15:9, 18:11 - 23:11, 30:16, 32:23, 35:23.

Nächste Aufgabe für die Bad Emser: am Samstag, 19.30 Uhr, gegen TuS Daun.
Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Montag, 1. Dezember 2014

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