Saisonvorschau der 1. Mannschaft

 

Bad Ems. Mit einwöchiger Verzögerung – die zunächst als Auftakt vorgesehene Partie gegen den TV Welling wurde auf Dienstag, 1. November, verlegt – greifen die Handballer des TV Bad Ems in den Punktekampf der Rheinlandliga ein. Am Samstagabend ist das Team von Trainer Andreas Klute beim Oberliga-Absteiger TuS Daun gefordert. Die Begegnung in der Wehrbüschhalle wird um 19.30 Uhr angepfiffen.

Mit nahezu unverändertem Stamm setzen die Kurstädter die kontinuierliche Arbeit fort. Eine Ausnahme: Mit Paul Junker kehrt ein „alter Bekannter“ nach zweijähriger Pause zurück und bietet gerade auf der Kreisläufer-Position neben Sven Boinski und Sebastian Herz sowie in der Abwehr zusätzliche Optionen. Zwar muss Klute bis auf Weiteres auf die Rückkehr seiner drei Kreuzband-Rekonvaleszenten Luca Reuter, Maximilian Hrobarsch und Andreas Berges warten, doch auf der Silberau steht auch dank nachrückender Jungspunde aus der eigenen Talentschmiede immer noch ein schlagkräftiges, weitgehend eingespieltes Aufgebot zur Verfügung, das an guten Tagen in der Lage ist, es mit jedem anderen ambitionierten Kontrahenten im Oberhaus des Verbandes aufzunehmen.

Allerdings müssen die Bad Emser bei der Integration ihrer herangezogenen Jugendlichen im übertragenden Sinn einen veritablen Spagat vollziehen. Da die Jungs im ältesten Jahrgang den Rheinlandmeistertitel zu verteidigen gedenken und gleichzeitig auch den Stamm des Verbandsliga-Seniorenteams bilden, sind Klute und die weiteren Trainer gerade hinsichtlich der viel zitierten Belastungssteuerung besonders gefragt, damit die Grünschnäbel bei dem vor ihnen liegenden Mammut-Programm im Lauf der Zeit nicht verheizt werden.

Die abgelaufene Saison schlossen die Schwarz-Weißen als Fünfter im Mittelfeld des Klassements ab. Mit einem ähnlichen Abschneiden wäre Klute auch heuer zufrieden. Der Kemmenauer gibt aber angesichts eines derzeit lediglich 13 Spieler umfassenden Kaders zu bedenken, dass in punkto weiterer Verletzungen nicht viel passieren darf. Ein Plus für den TVBE wird die aufeinander abgestimmte Einheit sein. „Spielzüge und Übergänge sind geläufig. Sie müssen nur in die Köpfe zurückgeholt werden“, fängt Klute in spieltaktischer Hinsicht nicht bei Null an. Nachholbedarf sieht er in noch Sachen Fitness, was in erster Linie an der schwierigen Vorbereitung während der Ferien liegt.

Die erste zu lösende Aufgabe ist durchaus als anspruchsvoll anzusehen. Die Dauner, die sich nach Abschluss der vergangenen Runde freiwillig aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zurückgezogen hatten, sind eine Klasse tiefer zu den Top-Adressen zu zählen. Davon hat sich Klute bei deren Gastspiel in Bendorf vor Ort ein Bild machen können. „Das Zusammenspiel zwischen ihren Rückraum und dem Kreisläufer ist sehr stark. Da sind in unserer Abwehr besonders schnelle Beine gefragt. Und in ihrer Deckung haben sie immer noch gutes Oberliga-Niveau.“

Für den TVBE gilt es am Samstagabend vor allem, möglichst schnell neben der Umgewöhnung auf die Ausführung der schnellen Mitte und nur noch vier erlaubten Pässen bei drohendem Zeitspiel zur nötigen Spielhärte zu finden. „Wir müssen von der ersten Minute an hellwach sein, sonst überrollen sie uns. Aus dem Grund wäre es mir schon lieber gewesen, wir hätten in der vergangenen Woche nicht pausiert. Denn gerade beim ersten Spiel kann es in alle Richtungen laufen, weil man nicht genau weiß, wo man steht.“

Klute belegt das unter anderem mit dem beachtlichen Auswärtssieg des Aufsteigers TV Bassenheim beim amtierenden Rheinlandmeister HC Koblenz. Mit den beiden Oberliga-Absteigern TuS Daun und HSG Kastellaun-Simmern sowie der neu aufgestellten zweiten Welle aus Mülheim und Urmitz dürfte die Klasse in der Breite ausgeglichener aufgestellt sein als in den Vorjahren.