Handball Re-Start weiter verschoben

Re-Start: Handballer nehmen jetzt den Februar ins Visier

Von unserem Mitarbeiter René Weiss

Angepeilte Rundenfortsetzung am 9./10. Januar ist hinfällig – Spieltechniker Rainer Schneider erklärt: Eine Einfachrunde sollten wir hinbekommen

Koblenz/Region. „Wir können uns abschminken, am 9. und 10. Januar den Spielbetrieb wieder aufzunehmen“, hat sich Rainer Schneider inzwischen vom Plan verabschiedet, den anvisierten Termin für die Fortsetzung der heimischen Handball-Ligen einhalten zu können. Seit der Verlängerung des Teil-Lockdowns inklusive Trainings- und Wettkampfverbot im Amateursportbereich bis mindestens zum 20. Dezember hoffen der Spieltechnik-Vizepräsident des Handballverbandes Rheinland (HVR), seine Präsidiumskollegen und mit ihnen natürlich auch alle Aktiven nun, im Februar auf die Platte zurückzukehren. „Vielleicht ist es möglich, den Januar als Trainingsmonat nutzen zu können und nach dieser Vorbereitungszeit ab Anfang oder Mitte Februar wieder Punktspiele anzusetzen“, sagt Schneider, der aber gleichzeitig auch einschränkt: „Das hängt natürlich alles von den weiteren Entscheidungen der Politik ab. Außerdem müssen wir auch im neuen Jahr mit weiteren Unterbrechungen des Spielbetriebs rechnen.“ Sorgen, dass die Saison 2020/21 ohne eine finale Wertung endet, macht sich der emsige Funktionär aus Mendig, der auch dem Oberliga-Spielausschuss vorsitzt, (noch) nicht: „Eine Einfachrunde, die wir mindestens benötigen, um eine repräsentative Tabelle zu erhalten, sollten wir hinbekommen.“

Oberligen Rheinland-Pfalz/Saar: Die Spielkommission der Oberligen hat geplant, in einer weiteren Videokonferenz den aktuellen Sachstand zu diskutieren und neue Pläne zum Spielbetrieb aufzustellen. Dazu zählt insbesondere die Festlegung diverser Meldetermine. Im Auge behalten müssen die Oberligen für den Aktivenbereich den 15. Mai. Der Deutsche Handballbund hat diesen Tag als Datum angesetzt, bis zu dem die Aufstiegskandidaten zur 3. Liga, die momentan ebenfalls noch pausiert, aber durch die neuen Corona-Verordnungen hoffen darf, bald wieder in die Vollen gehen zu dürfen, feststehen müssen. „Das ist der jetzige Stand, aber es ist theoretisch auch noch denkbar, dass der DHB die Deadline nach hinten verschiebt“, erklärt Rainer Schneider. Das Gleiche gilt für die Jugend-Oberligen der älteren Nachwuchsklassen im Hinblick auf ihre weiterführenden Partien zum Beispiel in der Qualifikation zur A-Jugend-Bundesliga und zur deutschen B-Jugend-Meisterschaft. Christiane Köppl, die Spielleiterin der Frauen-Oberliga, hat derweil in einem Schreiben angekündigt, auch für Ostern, Christi Himmelfahrt und Karneval Regel-Spieltage vorzusehen. Zudem seien Spielansetzungen unter der Woche denkbar, sofern sich die Distanz zwischen den beteiligten Mannschaften im zumutbaren Rahmen befinde.

HVR-Spielklassen: Weil die Aufstiegsrunden zu den rheinland-pfälzisch/saarländischen Oberligen der Männer und Frauen für die Zeit während den Pfingstferien vorgesehen ist, müssen die Senioren-Rheinlandligen bis zum 23. Mai abgeschlossen sein. Das wäre zwei Wochen nach dem „offiziellen“ Saisonabschluss am 9. Mai. „Je nach der Situation im Frühjahr 2021 müssen wir sehen, ob wir eventuell an manchen Wochenenden zwei Partien für eine Mannschaft ansetzen müssen“, wirft Schneider einen Blick voraus. In den Spielklassen unterhalb der Rheinlandliga gibt es keinen Zeitdruck. Hier hätte der HVR bis 30. Juni Zeit, die Runde abzuwickeln. Der Meldetermin für die Jugend-Oberligen ist derzeit der 30. Mai, wobei davon ausgegangen werden kann, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. „Ich werde auf der Oberliga-Konferenz vorschlagen, den Termin in den Juni zu verschieben“, kündigt Schneider an.

Im Rheinland ist die Hallensituation noch entspannt

Der inzwischen wieder hinfällige Entschluss, dass die Ludwigshafener Eberthalle zum Impfzentrum umfunktioniert wird, und Handball-Erstligist „Eulen“ Ludwigshafen somit für ein halbes Jahr ihre Heimspielstätte verliert, hat aufhorchen lassen. Seitdem zittern auch die Vereine im Rheinland vor ähnlichen Schreiben seitens der zuständigen Behörden vor Ort. Rainer Schneider, Vizepräsident Spieltechnik des Handballverbandes Rheinland (HVR), beschreibt die Hallensituation im HVR-Gebiet noch als entspannt. Ihm liegen derzeit keine Infos darüber vor, dass die Vereine aus ihren Spielstätten weichen müssen, da dort der in Aussicht stehende Impfstoff verabreicht werden soll. Schneider nennt lediglich zwei Vereine, die in Folgen der Pandemie ihre Sport-Wohnzimmer vorerst nicht beziehen können. In Bendorf nutzen die Schulen die Halle für Klausuren, und in Igel an der Mosel hat der Kindergarten seine Zelte in der Heimat der HSC-Ballwerfer aus dem Kreis Trier-Saarburg aufgeschlagen. Die betroffenen Vereine hoffen, dass ihnen die Hallen wieder zur Verfügung stehen, sobald ein Trainingsbetrieb wieder erlaubt ist. rwe

Rhein-Zeitung Koblenz vom Freitag, 04. Dezember 2020

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