Spieltag 10./11.10.2020

TV Bad Ems kratzt am Ende noch die Kurve

Von unserem Redakteur Stefan Nink

Bad Ems. Eine auf hohem Niveau stehende Partie lieferten sich der TV Bad Ems und die HSG Hunsrück in der Sporthalle auf der Insel Silberau. Nach einer 15:10-Pausenführung der Einheimischen wurde es noch einmal sehr eng, doch letztlich wanderten die beiden Punkte mit 28:27 verdient auf das Rheinlandliga-Konto der Schützlinge von Andreas Klute und Alexander Ulges.

Dabei verdienten sich die Kurstädter ihren Auftaktsieg vor allem durch eine überzeugende Vorstellung in Durchgang eins. Der in Schwarz angetretene TVBE erwischte die HSG mit 3:0 nach 75 Sekunden gleich kalt. Die HSG konterte ihrerseits zwar ebenfalls mir einer 3:0-Serie, doch fortan gaben die Bad Emser den Ton an. Nachdem der überragende Maximilian Baldus entschlossen auf 11:5 erhöht hatte (21.), kam ein kleiner Bruch in die Aktionen der Gastgeber, die die fünfmal hintereinander treffenden Hunsrücker wieder in Schlagweite brachten. Doch wie gewonnen, so zerronnen. Der TV fing sich nach einer Auszeit wieder und zog bis zur Pausensirene auf 15:10 davon.

Dass fünf Tore Vorsprung nach der Hälfte der Wegstrecke im Handball aber alles andere als ein sanftes Ruhekissen sein müssen, zeigte sich nach Wiederbeginn. Hunsrück-Trainer Jochen Tatsch reagierte taktisch und stellte seine Abwehr auf eine 5:1-Formation um. Jona Conrath streute als vorgezogener „Störenfried“ Sand ins Getriebe der Bad Emser. Schnell kam die HSG auf 15:13 heran, glich später beim 24:24 erstmals aus und legte kurz darauf beim 25:26 sogar einmalig vor.

Die Gastgeber behielten aber die Nerven und drehten im offenen Schlagabtausch den Spieß wieder um. Nun war alles möglich. Beim Stand von 27:27 wurde Luca Reuter nach schöner Körpertäuschung in freier Wurfposition regelwidrig angegangen, doch nach dem fälligen Pfiff gab's lediglich Freiwurf und nicht den Siebenmeter, den Andreas Klute erwartet hatte. Daraufhin ging der ansonsten als ruhiger Zeitgenosse bekannte Coach aus dem Sattel und reklamierte heftig, woraufhin die Unparteiischen eine Bankstrafe aussprachen. Eine zweiminütige Unterzahl zur Unzeit war die Folge. Doch die TVBE-Akteure kämpften in der Abwehr wie die Berserker und der in der Schlussphase für den zunächst überragenden, dann aber zunehmend glückloseren Dennis Schwerdt zwischen die Pfosten gerückte Jungspund Matthias Berges hielt drei, vier schwierige Würfe. Das war das finale Rezept zum 28:27-Heimerfolg.

„Bad Ems hat uns zunächst mit Tempo und Begeisterung kalt erwischt. Entscheidend war unsere schwache Trefferquote und Vorstellung in der ersten Halbzeit. Aber wir haben gegen einen guten Gegner Moral gezeigt“, bilanzierte Tatsch. Kollege Klute lobte: „Wir haben gebrannt bis in die Haarspitzen und legten eine geile erste Halbzeit hin. Es war klar, dass dieses Niveau nicht über 60 Minuten durchzuhalten sein würde. Aber wir haben am Ende wieder die Kurve gekratzt. So stellt man sich einen Start vor.“

TV Bad Ems - HSG Hunsrück 28:27 (15:10)

Bad Ems: Schwerdt, M. Berges - Baldus (9/3), F. Schaust, Gilles (1), J. Berges (1), S. Berges, Reuter (5), A. Berges (3), Orth (2), Schmitz (6), Waldgenbach (1).

HSG Hunsrück: Luth, Kaltenmorgen - L. Schneider (1), Klei (6), Stürmer (1), Mangold (6/4), K. Schell (3), Hassley (2), Conrath, F. Schmidt, M. Schell (4), Roschel (2), J. Schneider (2).

Schiedsrichter: Horst Häring / Volker Knopp (TV Bassenheim / HV Vallendar)
Zuschauer: 25. - Siebenmeter: 4/3 : 4/4. - Zeitstrafen: 7:3
Spielfilm: 3:0 (2.), 3:3 (6.), 7:3 (11.), 11:5 (21.), 11:10 (26.), 15:10 (30.) - 15:13 (34.), 18:15 (38.), 18:17 (40.), 22:19 (44.), 24:24 (48.), 25:26 (51.), 27:26 (57.), 28:27 (59.).

Nächste Aufgabe für die Bad Ems: am Samstag, 31. Oktober, 18 Uhr, beim TV Bitburg.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 12. Oktober 2020

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