Verbandsbeschlüsse zur Saison 2019/2020

Eingleisige Verbandsliga kommt erst im Jahr 2021

Koblenz/Region. Nach entsprechenden Beschlüssen durch den Bundesrat des Deutschen Handballbundes zur Wertung der abgebrochenen Saison 2019/20 hat das erweiterte Präsidium des Handballverbandes Rheinland (HVR) in einem nächsten Schritt per Umlaufbeschluss über die Regelungen entschieden, die sich auf die wann auch immer beginnende Spielzeit 2020/21 auswirken.
Spieltechnik-Vizepräsident Rainer Schneider (Mendig) gab die Ergebnisse der Beschlüsse bekannt. Alle vom DHB ausgesprochenen Empfehlungen, die für die Landesverbände allerdings nicht bindend sind, setzt der HVR um. Demnach wird es in diesem Jahr mit Ausnahme von aus sportlichen oder wirtschaftlichen Gründen freiwillig zurückziehenden Mannschaften keine Absteiger geben und die Abschlusstabellen richten sich nach der Quotientenregelung, sprich erreichte Punkte werden durch die absolvierten Partien dividiert.

Darüber hinaus hatten die HVR-Verantwortlichen zu klären, ob sie nun wie die Männer-Bundesliga Meister auszeichnen oder wie das weibliche Pendant auf höchster deutscher Ebene darauf verzichten. „Diese unterschiedlichen Entscheidungen in den Bundesligen zeigen auf, wie kontrovers das Thema gesehen wird. Genauso wie unsere Nachbar- und Oberliga-Partnerverbände HV Saar, HV Rheinhessen und HV Pfalz sind auch wir mehrheitlich zu dem Ergebnis gekommen, dass man in einer abgebrochenen Saison nur Aufsteiger ermitteln und keine Meister ehren sollte. Wir möchten im Rahmen der nächsten Staffeltage allen Tabellenführern im Jugendbereich zumindest als kleine Anerkennung jeweils einen Ball überreichen“, erklärt HVR-Präsident Peter Josef Schmitz (Weibern).

Die ursprünglich für dieses Jahr vorgesehene Einführung einer eingleisigen Verbandsliga, für die sich die HSG Bad Ems/Bannberscheid II aufgrund der Koeffizienten-Regel qualifiziert hatte, wird der HVR auf Sommer 2021 verschieben. Daraus ergibt sich, dass die Tabellenersten der Landesligen nun doch ein Aufstiegsrecht erhalten. Welche Mannschaften dann welcher Spielklasse angehören, soll in knapp einem Monat feststehen. Für 15. Mai hat der HVR den Meldeschluss festgelegt, die Bekanntgabe der Zusammensetzungen der Ligen könnte am 20. Mai erfolgen.

Ungewiss ist derweil noch der Modus in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, die auf 17 Mannschaften anwächst. Laut Schmitz gebe es „eine leichte Tendenz hin zu zwei Staffeln“, die vier Präsidenten der Landesverbände würden noch eine Entscheidung zum Saisonablauf treffen. Neben einer nach geografischen Gesichtspunkten vorgenommenen Aufspaltung in zwei Staffeln mit neun beziehungsweise acht Teams ist auch eine 17er-Staffel denkbar, in der jede Mannschaft einmal gegen jede andere spielen könnte.

Aus HVR-Sicht hat der TuS Daun als Erster der Rheinlandliga das Aufstiegsrecht und möchte nach aktuellem Stand wohl auch den Weg in die Oberliga antreten. Die HSG Hunsrück, die ebenfalls eine Meldung für die vierthöchste Klasse abgegeben hat und bei einem Dauner Verzicht nachrücken würde, hätte damit ihre Heimat weiterhin in der Rheinlandliga – mit Konsequenzen nach unten, denn die HSG Hunsrück II könnte als Spitzenreiter der Verbandsliga West nicht aufsteigen und somit auch nicht die dritte Mannschaft aus der Landes- in die Verbandsliga. Nutznießer wären die HSG Mertesdorf-Ruwertal als Zweiter der Verbandsliga West, die neben dem TV Welling in die Rheinlandliga aufsteigen dürfte, und in der Landesliga der SV Gerolstein.

„Das alles hängt natürlich davon ab, wie die Meldungen aussehen“, gibt Peter Josef Schmitz in Zeiten voller Ungewissheit zu bedenken. Unklar auch, wann ein geordneter Spielbetrieb überhaupt wieder möglich ist. Der HVR-Pokal wird – auch das ist ein Ergebnis der Beschlüsse – in der kommenden Runde nicht ausgetragen. „Dadurch haben wir schon mal ein paar Wochenenden freigeschaufelt, an denen Ligaspiele stattfinden könnten. Wir brauchen diese Kapazitäten, wenn die Ligen wachsen und die Zeit, um die Saison auszutragen, aller Voraussicht nach viel kürzer ausfällt“, so Schmitz. René Weiss

Frauen: Welling steigt in die Oberliga auf

In der Rheinlandliga der Frauen herrscht an der Tabellenspitze ein klares Bild. Sowohl nach Punkten als auch nach der Quotientenregelung gibt es am Aufstieg des TV Welling in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, aus der die HSG Wittlich in die 3. Liga aufsteigt, nichts zu deuteln. Spannend dafür die Konstellation in den Bezirksligen: Im Spielbereich Mosel/Eifel/Nahe/ Hunsrück hat der HSC Schweich einen minimal besseren Punktequotienten gegenüber der HSG Obere Nahe und in der Bezirksliga Rhein/Westerwald spitzt sich der Zweikampf zwischen der HSV Rhein-Nette und den SF Neustadt II sogar noch weiter zu. Der um zwei Tore bessere direkte Vergleich bringt Rhein-Nette das Aufstiegsrecht ein. rwe

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Samstag, 02. Mai 2020

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