1. Mannschaft beim Traditionsturnier in Welling

HSG muss sich mit drittem Rang begnügen

Handball-Nettecup: Auftaktniederlage bedeutet für Bad Ems/Bannberscheid Aus im Rennen um Titelverteidigung

Welling. Beim 31. Wellinger Nettecup haben sich die Handballer der HSG Rhein-Rockets, eine verstärkte Mannschaft des Rheinlandligisten HSV Rhein-Nette, den Titel nach 2017 mit einem 26:19 (10:6)-Finalsieg gegen Gastgeber TV Welling zurückgeholt. Dritter wurde Vorjahressieger HSG Bad Ems/Bannberscheid dank eines 30:18 (17:8) gegen den TV Bassenheim & Friends, dessen Keeper Johannes Brückner sich über die Auszeichnung zum besten Torwart des Turniers freuen durfte. Der TuS Weibern musste sich nach einem 34:21 (18:14) gegen Grün-Weiß Mendig & Friends mit Rang fünf begnügen. Die Rhein-Rockets stellten zudem mit Jannik Lenz (26 Treffer) den erfolgreichsten Torschützen und mit Fabian Exenberger den besten Spieler.

So weit die sportlichen Meldungen des Finaltages. Doch den Nettecup auf simple Resultate zu reduzieren, würde dieser Veranstaltung nicht gerecht. Bereits im Vorfeld war diesmal für reichlich Action gesorgt. „Nach der späten Absage des TV Güls sind wir richtig ins Schwitzen gekommen“, berichtete Christian Esch vom Organisationskomitee, bei dem am zweiten Weihnachtstag die Telefondrähte glühten. „Zum Glück haben uns die guten Kontakte zum SV Untermosel und zu Grün-Weiß Mendig aus der Patsche geholfen.“

Nach etlichen Telefonaten wurde die Mannschaft Grün-Weiß Mendig & Friends aus dem Hut gezaubert, deren Kern die aufstrebende Mendiger A-Jugend bildete, sporadisch verstärkt von regionalen Größen wie Tim Binnes (HSG Römerwall), Christoph Apel (SV Untermosel) sowie Mendiger und Wellinger Routiniers.

Esch: „Das war ein Glücksfall.“ Das „Notteam“ startete vor voll besetzten Rängen furios und entzauberte zum Auftakt den Nettecup-Sieger von 2018, den Rheinlandligisten HSG Bad Ems/Bannberscheid, mit 31:30, bekam aber am zweiten Tag, diesmal ohne die starken „Friends“ – Apel und Tim Binnes – von Gastgeber Welling mit 25:40 die Grenzen aufgezeigt. Welling erreichte dann trotz einer 24:25-Niederlage gegen Bad Ems/Bannberscheid das Endspiel.

Der TuS Weibern verabschiedete sich bereits am zweiten Tag von allen Finalträumen, als er gegen die Rhein-Rockets deutlich mit 24:32 verlor. Allerdings musste TuS-Trainer Hansi Schmidt in dieser Partie auch auf etliche seiner Routiniers verzichten.

Alle Mannschaften sprühten vor Torhunger, wie sich an den stattlichen 339 Vorrundentreffern ablesen lässt. Rekorde schrieben die Zuschauer. Auch am abschließenden dritten Turniertag kamen rund 300 Handball-Interessierte in die Nettetalhalle, sodass sich Marcus Welling, der Vorsitzende des gastgebenden Vereins, über einen neuerlichen Besucherrekord freuen durfte: „Insgesamt hatten wir 1292 Zuschauer“, gab Welling bekannt, das sind genau 29 mehr als im Vorjahr. Allerdings gab der TVW-Vorsitzende auch zu bedenken: „Allmählich stoßen wir aber an unsere Grenzen, was die Kapazitäten betrifft.“

Die Mischung aus Top-Handball, wie ihn vor allem die Finalteams geboten haben, familiärer Atmosphäre, die auch viele Ex-Handballer anlockt, und ausgelassenem Feiern sollte auch in Zukunft für Rekordzahlen sorgen. Selbst wenn dafür dann am Ende wieder die Telefondrähte glühen müssen. Harry Traubenkraut

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Freitag, 03. Januar 2020

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