Spieltag 07./08.12.2019

HSG sieht kein Land in Kleinich

Von unserem Redakteur Michael Bongard

Rheinlandliga: Bad Ems/Bannberscheid verliert bei der HSG Hunsrück mit 25:32 und rutscht auf Tabellenplatz vier ab – Neeb: Wir brauchen noch

Kleinich. Die HSG Hunsrück hat das Spitzenspiel in der Handball-Rheinlandliga gegen die HSG Bad Ems/Bannberscheid vor 230 Zuschauern in der Kleinicher Hirtenfeldhalle mit 32:25 (17:12) gewonnen. So deutlich der Unterschied im direkten Duell gewesen ist, nach Beendigung der Hinrunde befinden sich beide Vereine tabellarisch mit 16:6 Punkten auf Augenhöhe. Die neue Spielgemeinschaft aus Irmenach und Gösenroth ist Dritter dank der besseren Tordifferenz gegenüber dem Vierten Bad Ems/Bannberscheid.

Die Top 6 des Verbandsoberhauses waren am Samstag am letzten Hinrundenspieltag unter sich. Tabellenführer TuS Daun und der Zweite TV Bitburg spielten am frühen Abend und legten vor. Daun gewann bei MJC Trier nach zwischenzeitlichem Acht-Tore-Rückstand noch mit 36:35 in letzter Minute. Bitburg lag in Andernach bei Rhein-Nette zur Pause 11:12 hinten, siegte am Ende aber 27:22.

Für die HSG Hunsrück war nach den Ergebnissen klar, dass sie sich gegen Bad Ems/Bannberscheid keinen weiteren Lapsus leisten durfte, sonst wäre es schon nach der Hälfte der Saison der K.o. im Titelrennen gewesen. „Darin haben wir eigentlich auch unsere Chance gesehen“, sagte Gäste-Trainer Hanjo Neeb: „Hunsrück hatte was gutzumachen nach dem bisherigen Saisonverlauf. Der Druck war groß für sie, aber wir konnten nur 10, 15 Minuten mithalten. Je länger das Spiel dauerte, desto größer wurde der Unterschied vor allem in der Physis und bei den technischen Fehlern. Zudem haben wir die direkten Duelle bei den Torhütern oder im Rückraum klar verloren.“

Bis zum 8:7 nach 16 Minuten war Neebs Mannschaft gut unterwegs, doch dann schwammen ihr binnen weniger Minuten die Felle weg. Gegen die 5:1-Deckung der Hunsrücker fiel den Gästen wenig ein. Mal ein guter Versuch von Kai Orth aus dem Rückraum, mal ein gutes Anspiel an den Kreis zu Sven Boinski – mehr kam aber nicht von Bad Ems/Bannberscheid.

Zur Pause stand es bereits 17:12 für die Hunsrücker, nach 47 Minuten beim Stand von 27:17 war klar, dass Bad Ems/Bannberscheid mit einer Packung heimfahren würde. „Am Ende konnten wir es immerhin auf sieben Tore runterdrücken. Das ist dann noch einigermaßen in Ordnung, es hätte höher ausgehen können“, meinte Neeb nach der 25:32-Pleite.

Der Trainer probierte viel, setzte in den zehn Minuten vor dem Kabinengang auch auf den siebten Feldspieler. Das brachte aber keine Resultatsverbesserung – im Gegenteil. „Der siebte Feldspieler ist eigentlich nicht in unserem Portfolio, wir haben das noch nicht oft gespielt“, sagte Neeb.

Dass seine Mannschaft bei drei Punkten Rückstand nun auf Spitzenreiter Daun eine Außenseiterrolle im Titelrennen einnimmt, dazu meinte Neeb: „Unsere Rolle sehe ich in dem Punkt total entspannt. Wir wollen unseren dritten Platz aus dem Vorjahr wiederholen. Für den Titel kommen andere infrage. Daun aus meiner Sicht nicht. Bitburg oder die HSG Hunsrück werden es am Ende machen. Wir brauchen noch ein, zwei Jahre, um auch auswärts bei solchen Spitzenteams stabil und mit breiter Brust auftreten zu können.“

HSG Hunsrück - HSG Bad Ems/Bannberscheid 32:25 (17:12)

HSG Hunsrück: Olivier, L. Kaltenmorgen – B. Klei (5), Mangold (11/5), K. Schell (3), Conrath (2), Koch (2), Reuter (2/1), Roschel (3), Jens Schneider (1), Nicolae (3), Luca Schneider.

Bad Ems/Bannberscheid: Schwerdt, T. Schaust – M. Baldus, F. Schaust (3), Berges (1), Hering (3), Heinz (5/5), Reuter (1), Orth (5), Hrobarsch, Boinski (4), Schmitz (3), Herz.

Schiedsrichter: Michael Hemmes und Siegfried Niesen (HSG Mertesdorf-Ruwertal und TSG Biewer).
Zeitstrafen: 4:3 - Siebenmeter: 8/6 : 5/5 - Zuschauer: 230.
Spielfilm: 6:5 (12.), 12:8 (23.), 17:12 (Halbzeit); 22:16 (38.), 29:18 (50.), 32:25 (Endstand).
Besonderheit: Rote Karte gegen Schell (Hunsrück) wegen dritter Zeitstrafe (57.).

Nächste Aufgabe für die HSG: am Samstag, 20 Uhr, bei MJC Trier.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 09. Dezember 2019

 

Reserve geht im Endspurt die Luft aus

Ver­bands­li­ga: Bad Ems/Bann­ber­scheid II lie­fert TuS Wei­bern ei­nen tol­len Kampf

Wirges. Wer in Zeiten arger personeller Nöte ehemalige Oberliga-Kämpen wie Alexander Ulges und Pascal Gras als „Geheimwaffen“ aus dem Hut zaubern kann, der kann Titelkandidaten selbst mit größter Improvisation überraschen. So trat am Sonntagnachmittag die HSG Bad Ems/Bannberscheid II dem ambitionierten Tabellenzweiten TuS Weibern entgegen und verpasste beim 23:25 (14:11)-Erfolg gegen die Eifeler ein Erfolgserlebnis nur denkbar knapp.

Lange Zeit lag die zweite HSG-Welle vorne. Die vom früheren Bannberscheider Hansi Schmidt trainierten Weiberner behielten aber die Übersicht und drehten spät den Spieß um. Erst in der 57. Minute gelang dem Ex-Rheinlandligisten die erste Führung, die er dann auch über die Zeit brachte.

„Wir haben Hansi und seine Mannschaft lange geärgert. Unsere Alten Herren Pascal und Alexander hatten richtig Lust und zeigten, dass sie noch immer super Handball spielen“, lobte Spielertrainer Andreas Klute sein erfahrenes Duo. Am Ende wurde die Partie in wenigen Momenten entschieden, als die Kombinierten von Kurstadt und Westerwalddorf den einen oder anderen freien Ball nicht im Weiberner Gehäuse unterbrachten.

Zudem ließ Klute höchstselbst einen Strafwurf ungenutzt und die Zahl der technischen Fehler stieg an. In dieser Phase hätte den Einheimischen eine merkliche Entlastung der beiden Eckpfeiler Gras und Ulges gute getan. Doch insgesamt konnte Klute seinem aufopferungsvoll kämpfenden Team keinen Vorwurf machen. Sein Kollege Hansi Schmidt war an alter Wirkungsstätte froh, dass sein Team noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen war und im Aufstiegs-Zweikampf mit dem TV Welling keinen Boden verlor. „Die glücklichere Mannschaft hat am Ende das Ding gewonnen“, befand Schmidt verbunden mit einem dicken Lob an die couragierte zweite Welle der HSG. Stefan Nink

HSG Bad Ems/Bannberscheid II: Sorger, Kamp, M. Berges - Gras (9/3), Ulges (6), Nils Hemmerich (3), Bader, Klute (4/1), Driesch, Müller (1), Wallroth.

Schiedsrichter: Benjamin Doetsch (TV Mülheim) / Torsten Dötsch (TV Bassenheim).
Zeitstrafen: 3:1 - Siebenmeter: 5/4 : 3/1 - Zuschauer: 70.
Spielfilm: 3:1, 6:5, 10:5, 12:6, 12:10, 14:11 - 14:13, 16:15, 18:18, 21:18, 21:21, 22:23, 23:25.

Nächste Aufgabe der HSG Bad Ems/Bannberscheid: am Sonntag, 17 Uhr, in Wirges, gegen die HSG Westerwald.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 09. Dezember 2019

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